Lugano-Sportchef über Shaqiri «Wir hätten ihn sehr gerne hier und sind in Abklärungen»

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26.9.2022

Noch ist unklar, wie Xherdan Shaqiris Programm vor dem WM aussehen wird.
Noch ist unklar, wie Xherdan Shaqiris Programm vor dem WM aussehen wird.
Keystone

In zwei Wochen ist Xherdan Shaqiris Saison bereits zu Ende. Die Frage, wie und wo sich der 30-Jährige für die WM fit halten kann, könnte schon bald geklärt sein.

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Schon vor dem vorletzten Spieltag in der MLS ist klar, dass Chicago Fire die Playoffs verpassen wird. Damit hat Xherdan Shaqiri bis zur Weltmeisterschaft nur noch zwei Pflichtspiele, das letzte am 10. Oktober, am Tag seines 31. Geburtstags. Was dann? Der Nati-Zusammenzug vor der WM folgt erst am 14. November, das erste Spiel der Nati in Katar dann am 24. November gegen Kamerun. Wie bereitet sich Shaqiri darauf vor?

Zuletzt machte das Gerücht die Runde, wonach der Offensivmann sich bei Chicagos Partnerklub fit halten könnte – beim FC Lugano. Carlos da Silva, der Sportchef der Tessiner, hat sich bei «Eco dello Sport» zu den Gerüchten geäussert und erklärt, dass man Missverständnisse vermeiden wolle. Man würde Shaqiri zwar durchaus gerne holen, doch Super-League-Einsätze wären nicht möglich für den Zauberwürfel.

«Im Moment ist das Transferfenster nicht geöffnet und daher ist ein Transfer unmöglich. Theoretisch wäre dies auf Leihbasis von Januar bis März möglich, wenn der Markt in der Major Soccer League geöffnet ist. Aber sicher nicht jetzt», so da Silva.

Möglich wäre aber, dass Shaqiri beim FC Lugano mittrainieren kann. «Wir sind in Abklärungen. Wir wollen den Spieler treffen und ihm helfen. Aber wir müssen auch mit der MLS verhandeln, die ihre Zustimmung geben muss, da Shaqiris Vertrag der Liga gehört», sagt der Sportchef. Es gebe versicherungstechnische Aspekte, die geklärt werden müssten.

Auch wenn Shaqiri den Tessinern auf dem Platz nicht helfen könnte, würde ihm Lugano gerne die Möglichkeit geben, beim Training mitzuwirken. Da Silva: «Ein Mann wie er würde eine Menge Enthusiasmus und Professionalität mitbringen. Ich bin sicher, dass er in der Umkleidekabine sehr gut aufgenommen werden würde. Wie bei der Verpflichtung von Renato Steffen, dessen Ankunft der ganzen Gruppe gutgetan hat.»

Shaqiri: «Macht euch keine Sorgen»

Shaqiri hat vor dem Spanien-Spiel in der Nations League bereits selbst über seine komplizierte Situation gesprochen. «Macht euch keine Sorgen, ich werde topfit an die WM gehen», sagte er an einer Medienkonferenz am letzten Mittwoch. Es gebe diverse Trainings-Optionen, die «in aller Ruhe angeschaut» werden. Nach dem Saisonende in Chicago werde er sich aber wohl zunächst ein paar Tage Pause gönnen, nachdem er während des ganzen Jahres noch gar keinen Urlaub hatte.

«Ein fünfwöchiger Spezialaufbau für die WM ist vielleicht gar nicht schlecht. Aber jeder Spieler bräuchte natürlich Wettkampfpraxis», meint Nati-Direktor Pierluigi Tami. Unnötig den Kopf zerbrechen will sich aber auch Tami nicht: «Seine beste Leistung bringt Xherdan ja eigentlich immer im Spiel und nicht im Training.»