Die Kritik an Granit Xhaka reisst nach dessen Tätlichkeit im Spiel gegen Burnley nicht ab. Der Nati-Captain scheint beim kriselnden Arsenal erneut zum Sündenbock zu werden.
Es war nur eine Sekunde der Unbeherrschtheit – und sie schleudert Xhaka gefühlt an den Punkt zurück, an dem er vor einem Jahr stand, als er sich bei einer Auswechslung mit den eigenen Fans anlegte. Zwar wird der Schweizer nicht vom eigenen Klub suspendiert wie damals, verpasst die nächsten Spiele aber trotzdem gesperrt, nachdem er einen Burnley-Spieler gewürgt hatte und deshalb vom Platz flog.
Sein Trainer Mikel Arteta macht Xhaka öffentlich für die 0:1-Niederlage verantwortlich, die Arsenal-Fans gehen im Netz auf die Barrikaden und in der britischen Boulevardpresse sorgt der 28-Jährige für die Schlagzeilen. Die «Daily Mail» berichtet nun, dass die «Gunners» mittlerweile bereit seien, den Mittelfeldspieler abzugeben. «Sein Mangel an Disziplin und Artetas anschliessende öffentliche Kritik werden nur dazu beitragen, die interne Überzeugung zu bekräftigen, dass man auf Xhaka verzichten kann», ist in der Zeitung zu lesen.
Die «Daily Mail» sieht in Xhaka sogar das Sinnbild für die Negativspirale, in der sich die Londoner seit Jahren befinden. «Niemand verkörpert Arsenals endlosen Kreislauf existenzieller Angst so sehr wie Granit Xhaka», schreibt ein Journalist der Zeitung in seinem Kommentar. Und weiter: «Der rücksichtslose Xhaka ist das Symbol für den Untergang von Arsenal, niemand fasst die Führungsprobleme im Verein besser zusammen.»
Unglückliche Aussagen im Matchheft
Für seine Aussagen im Matchheft vor dem Burnley-Spiel erntet Xhaka nun auch Häme und Spott. «Ich bin ein Mann, der sehr gut organisiert ist. Das ist vielleicht meine beste Eigenschaft – für mich sind Organisation, Disziplin und Respekt gegenüber anderen Menschen sehr, sehr wichtig», sagte der Nati-Captain über sich selbst. «Ich bin so aufgewachsen und werde es an meinen Kleinen weitergeben.»
«Verkauft Xhaka und verpflichtet mich umsonst»
Zu guter Letzt machen auch ehemalige Arsenal-Stars aus erfolgreicheren Jahren ihrem Unmut gegenüber Granit Xhaka Luft. Patrice Evra plauderte im TV eine Geschichte über Vereinslegende Thierry Herny aus, der ihm gesagt haben soll, dass er den TV abschalte, wenn er sehe, dass Xhaka bei Arsenal die Captainbinde trägt.
Am Sonntag twitterte ausserdem Emmanuel Frimpong, der zwischen 2011 und 2012 für die «Gunners» spielte und seine Karriere mittlerweile beendet hat: «Verkauft Xhaka und verpflichtet mich umsonst». Und weiter: «Die Fans verdienen viel mehr als diesen Mist. Lasst uns Arsenal mit sofortiger Wirkung auflösen.»