«Lügenkultur» Klinsmann rechnet mit Hertha ab – Tagebuch des Ex-Trainers sorgt für Wirbel

dpa/SB10

26.2.2020

Jürgen Klinsmann sieht die Lage bei seinem alten Arbeitgeber dramatisch.
Jürgen Klinsmann sieht die Lage bei seinem alten Arbeitgeber dramatisch.
Bild: Getty

Nach dem Abschied von Jürgen Klinsmann bei Hertha BSC Berlin sorgt nach Informationen der «Sport Bild» ein für den damaligen Trainer verfasstes Protokoll für Wirbel.

Darin steht unter anderem: «Der Klub hat keine Leistungskultur, nur Besitzstandsdenken und es fehlt jegliches Charisma in der Geschäftsleitung.»

Zu den Beziehungen der Profis zu Geschäftsführer Michael Preetz zitiert das Magazin: «Es gibt eine Lügenkultur, die auch das Vertrauensverhältnis der Spieler mit Preetz zerstört hat.» Zudem werden «jahrelange katastrophale Versäumnisse von Michael Preetz in allen Bereichen, die mit Leistungssport zusammenhängen», kritisiert.

Verein weist Vorwürfe zurück

Der Verein reagierte zunächst mit einer Stellungnahme. Nahezu sämtliche in dem Tagebuch enthaltenen Vorwürfe und Behauptungen würden nicht der Wahrheit entsprechen, man behalte sich rechtliche Schritte vor. Dem Verein sei abgesehen davon daran gelegen, die Personalie zu einem würdigen Ende zu bringen. 

Geschäftsführer Michael Preetz hat die Vorwürfe als «perfide und ungehörig» zurückgewiesen. Preetz lässt die Kritik kalt: «Ich halte das aus, ich bin stabil.»

Trainer Alexander Nouri, der unter Klinsmann als Assistent geholt worden war und nach dessen Rücktritt zum Cheftrainer aufstieg, betonte, dass er von dem Papier nichts gewusst habe.

Aus Klinsmanns Umfeld hiess es zu dazu, dass es sich um ein internes Papier für Klinsmann und einen Partner handele. Diese interne Bestandsaufnahme und Analyse sei geleakt worden.

Der ehemalige DFB-Trainer sorgte in seiner zehnwöchigen Amtszeit bei der alten Dame für viel Unruhe, sein Abgang gab der 55-Jährige stillos via Facebook bekannt.



Mit deutlichen Worten hatte auch Hertha-Investor Lars Windhorst seinerzeit den Stil Klinsmanns bei dessen Abschied kritisiert: «Das kann man als Jugendlicher vielleicht machen, aber im Geschäftsleben, wo man ernsthafte Vereinbarungen hat, sollte man das nicht machen.»

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