Juventus Turin muss den Gürtel enger schnallen. Ein Verkauf von Denis Zakaria geniesst deshalb beim kriselnden Klub oberste Priorität.
27.01.2023, 14:48
Syl Battistuzzi
Kurz vor der Schliessung des Transferfensters wechselte Denis Zakaria im vergangenen Sommer von Juventus zu Chelsea. Als Leihgebühr einigten sich die beiden Klubs auf 3 Millionen für die Saison, die Kaufoption für den Abräumer im Zentrum fixierten die Bianconeri mit Boni auf kolportiert 34 Millionen Euro. «Vielleicht ist es eine neue Chance für mich», hielt der Genfer nach dem Wechsel fest.
Der Start in London war harzig. Fast zwei Monate musste Zakaria machtlos von der Tribüne oder der Ersatzbank dem Treiben seiner neuen Mitspieler zusehen. Kein Wunder, überlegte sich Zakaria eine frühzeitige Rückkehr nach Turin.
Doch im Fussball-Geschäft kann es schnell gehen – in beide Richtungen. Aufgrund von ausbleibenden Resultaten und Verletzungssorgen im Team gab Coach Graham Potter nach der WM-Pause seinem Neuzugang kurz vor dem Jahreswechsel endlich eine Bewährungschance. Zakaria packte die Gelegenheit am Schopf, obwohl Chelsea sich weiter schwertat.
From zero to hero
Doch der «Krisengewinner» verletzte sich Mitte Januar am Oberschenkel – und fehlt bis Mitte Februar. Die wenigen Einsätze genügten dem 26-Jährigen aber schon, um seine Wichtigkeit zu unterstreichen. Die Fans haben den gemäss Datenerfassung mit 36,09 km/h schnellsten Mittelfeldspieler der Premier League bereits ins Herz geschlossen.
Sein Ex-Arbeitgeber Juventus hat sich sicher ebenfalls gefreut, konnte sich ihr Leihspieler endlich im Schaufenster präsentieren. Mit dem Chaos um Bilanzfälschung drohen dem Klub nicht nur sportlich empfindliche Strafen – auch finanziell dürfte der Schaden immens sein.
Knapp zehn Millionen Euro hat die alte Dame Anfang Januar 2022 an Gladbach überwiesen – ein Schnäppchenpreis, weil Zakarias Vertrag bei den Fohlen auslief. Der italienische Rekordmeister kann nun mit dem Schweizer Nationalspieler Gewinn machen. Sein Marktwert dürfte aktuell in der Region der Kaufoption um die 30 Millionen Euro liegen.
Ein Schnäppchen für den FC Chelsea, welches unter dem neuen Besitzer Todd Boehly zuletzt noch kaufwütiger auftrat. Wie stark Zakaria nach seiner Verletzung zurückkommt, wird also einerseits die sportlichen Weichen für den Genfer stellen, andererseits auf die finanzielle Situation bei Juve und Chelsea entscheidenden Einfluss haben.
