Handschlag verweigert Heynckes nach Lewas Ego-Trip: «Der Boss bin ich – und sonst keiner»

pat

7.5.2018

Robert Lewandowski sorgt beim 3:1 gegen den 1. FC Köln trotz seinem 29. Saisontor für Ärger. Der Pole verweigert bei seiner Auswechslung Bayern-Coach Jupp Heynckes den obligaten Handschlag. Nach dem Spiel nimmt sich der 72-Jährige den Torjäger zur Brust und macht eine klare Ansage.

Robert Lewandowski führt die Torschützenliste in der Bundesliga mit 29 Treffern an und wird zum dritten Mal die Torjägerkanone gewinnen. Auf Platz zwei folgt abgeschlagen Nils Petersen mit 15 Treffern.  Dennoch steht der Pole in den letzten Tagen in der Dauerkritik. Im Champions-League-Halbfinal liess der Pole mehrere Torchancen aus und gilt für viele als einer der Hauptverantwortlichen für das Aus gegen Real Madrid.

Bayern-Legende Paul Breitner meinte bei «Sport1»: «Die Mannschaft wartet darauf, dass er auch in den wichtigen Spielen wie gegen Real Tore macht und nicht nur in der Bundesliga. Ein Stürmer, der glaubt, er wäre auf einer Ebene mit Cristiano Ronaldo, muss es dann beweisen, wenn er zeigen kann, ob er dem gewachsen ist. Da fehlt es bei ihm eben.»

Lewandowski verweigert Heynckes den Handschlag

Am Wochenende hat Lewa weitere Sympathien verspielt. In der 77. Minute wechselte Jupp Heynckes seinen Topstürmer aus. Das passte dem 29-Jährigen überhaupt nicht: Mit seinem Ersatzmann Sandro Wagner klatschte er noch halbherzig ab, seinem Coach, den er keines Blickes würdigte, verweigerte er dann allerdings den Handschlag. Ein Verhalten, das Heynckes so nicht akzeptieren wollte. Nach dem Spiel redete er mit hochrotem Kopf auf Lewa ein und an der Pressekonferenz legte der Fussballlehrer nach: «Bei der Auswechslung fand ich es nicht so lustig. Weil: Der Boss bin ich – und sonst keiner.»

Heynckes hatte seinen Stürmer nach dem Halbfinal-Aus noch gegen die Kritik an dessen Leistungen verteidigt. Und auch für Lewas Ego-Trip hat er ein gewisses Verständnis: «Ich weiss ja: Torjäger sind egoistisch.» Aber er habe nicht nur elf Spieler und er schätze auch Sandro Wagner, den er eingewechselt habe. Das habe er Lewandowski nach dem Spiel eingetrichtert und meint: «Er hat es eingesehen.»

Bayern-Legende lässt kein gutes Haar an Lewandowski

Paul Breitner dagegen kann ein solches Verhalten überhaupt nicht nachvollziehen. Es scheine, als habe Lewandowski nie gelernt, was Respekt gegenüber dem Trainer und der Mannschaft bedeute. Und: «Ich denke, dass er ein Riesen-Problem mit seiner Selbsteinschätzung hat und effektiv nur sagt: ich, ich, ich. Die Mannschaft wird sich jetzt auch fragen, ob das ein Typ ist, den wir weiter bei uns haben wollen. Es wird immer schwieriger für ihn, in der Mannschaft die richtige Unterstützung zu haben.»

Lewandowski liebäugelt schon länger mit einem Wechsel ins Ausland. Bislang erklärten die Bayern ihren Stürmerstar, dessen Vertrag noch bis 2021 läuft, allerdings immer für unverkäuflich. Schliesslich hat der Pole in 193 Spielen sensationelle 150 Tore für Bayern erzielt. Sollte ein Angebot im hohen zweistelligen Bereich auf dem Tisch liegen, so überlegen es sich die Bayern-Bosse vielleicht noch einmal anders.

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