Zehntausende Fans von Real Madrid haben ihrem neuem Star Eden Hazard einen spektakulären Empfang bereitet. Der Belgier will bei den Königlichen auf Titeljagd, wie er an der Pressekonferenz erklärt.
Kaum ein Platz des Santiago-Bernabéu-Stadions blieb gestern bei der Vorstellung des belgischen Nationalspielers unbesetzt. Der spanische Rekordmeister hatte in der abgelaufenen Saison keinen wichtigen Titel gewonnen.
Nach sieben Jahren beim FC Chelsea wechselte Hazard nach Medienberichten für rund 100 Millionen Euro plus erfolgsabhängige Bonuszahlungen nach Madrid. Vor der Zeremonie hatte er den Medizincheck erfolgreich absolviert und mit Klubboss Florentino Pérez einen Fünfjahresvertrag unterschrieben.
In London gewann er je zwei Mal die Premier League und die Europa League, je einmal den FA- und den Liga-Cup. In 245 Pflichtspielen traf er 85 Mal. Belgien führte er bei der WM 2018 in Russland mit drei Toren in sechs Begegnungen auf Platz drei.
Eden Hazard ...
... über seine Gefühlswelt
«Ich habe von diesem Moment geträumt, seit ich ein kleiner Junge war. Ich bin seit Kindheitstagen ein Fan von Real Madrid. Ich bin dann nach Frankreich und später nach England gezogen, aber die Ankunft in Madrid ist eine Ehre und ich kann es kaum erwarten, für den Verein spielen zu können.»
... über Zinedine Zidane und seine Lieblingsposition
«Jeder weiss, dass Zidane als Kind mein Idol war. Dass er nun Madrid-Trainer ist, war ein wichtiger Faktor, auch wenn ich wie erwähnt schon früher für diesen Verein auflaufen wollte. Der Trainer muss entscheiden, auf welcher Position ich spiele. Aber ich habe es immer bevorzugt, auf der linken Seite oder als Zehner zu spielen. Wenn ich woanders spielen muss, mache ich das aber auch gerne.»
... über seine Ziele
«Mein Traum ist es, das Spiel auf dem Spielfeld zu geniessen und zu gewinnen. Wenn man bei Real Madrid spielt, will man so viele Trophäen wie möglich gewinnen, um Geschichte schreiben zu können.»
... wie hoch sein Standing im Team sein wird
«Wenn man für Madrid spielt, gibt es keinen einzelnen Star, ich bin der Neue im Team, und ich werde versuchen, das Maximum zu leisten.»
... ob er nun die Elfmeter schiesst
«Der Captain (Anm. d. Red: Sergio Ramos) schiesst die Elfmeter sehr gut. Wenn er mich fragt – was ich nicht glaube – werde ich sie schiessen.»
... ob seine Entscheidung für Madrid nicht etwas spät kommt
«Ich glaube nicht, dass es schon zu spät ist. Ich denke, ich bin mit meinen 28 Jahren im besten Moment meiner Karriere, der Höhepunkt für einen Fussballspieler. Der Traum für Madrid zu spielen ist zwar schon seit langem da, aber es gab mehrere Schritte in meiner Karriere. Und jetzt war es an der Zeit, einen neuen Schritt zum grössten Verein der Welt zu machen.»
... wie oft Madrid bereits an ihm baggerte
«Alles begann letztes Jahr nach der Weltmeisterschaft. Aber ich bin ein Jahr länger in Chelsea geblieben und alles ist sehr gut gelaufen, ich hatte ein tolles Jahr und habe mit dem Team die Europa League gewonnen. Nun war es der perfekte Zeitpunkt, um für Madrid zu unterschreiben. Ich werde mein Bestes für den Klub geben.»
... welche Nummer er tragen möchte
«Ich hatte das Glück, über (Chelseas Mateo) Kovacic mit (Luka) Modric zu sprechen. Ich bat ihn scherzhaft, mir die Nummer 10 zu überlassen, aber er sagte Nein. Die Zahl ist aber für mich nicht das Wichtige, das Wichtige ist das Wappen.»
... ob es in der Primera División einfacher wird als in der Premier League
«Es ist ein anderer Stil, aber ich glaube nicht, dass eine der beiden Ligen besser ist als die andere. Die Primera División wird mir ermöglichen, mich zu entwickeln und zu verbessern.»
... Madrid hat in den letzten fünf Jahren vier Mal die Champions League gewonnen. Ob dieses Kunststück mit ihm wiederholbar ist
«Tatsache ist, dass Madrid dieses Jahr nicht so gut war, aber so läuft es halt manchmal im Fussball. Ich hoffe, mit meinen Teamkollegen eine neue Ära einleiten zu können, deshalb bin ich hierher gekommen.»