Vor wenigen Wochen schien Xherdan Shaqiris Zeit bei Liverpool definitiv abgelaufen. Nun soll bei Jürgen Klopp ein Umdenken stattgefunden haben, und der Schweizer sitzt bei Liverpool bereits wieder auf der Bank. Wie geht es weiter?
«Er ist in dieser Saison ein sehr, sehr wichtiger Spieler für uns» – mit diesen Worten adelte Jürgen Klopp im vergangenen November Xherdan Shaqiri und machte jegliche Gerüchte über einen möglichen Wechsel im Winter zunichte.
Die Worte des deutschen Trainers sollten sich nicht als Bluff herausstellen. In den darauffolgenden Wochen stand Shaqiri in drei Premier-League-Spielen und auch an der Klub-WM in Katar für den FC Liverpool auf dem Platz. Doch dann erlitt der Schweizer Angreifer eine mysteriöse Wadenverletzung, die im Jahr 2020 lediglich eine einzige Einsatzminute (am 11. Januar gegen Tottenham) zuliess.
Im Verlauf des Frühjahrs kamen erneut Gerüchte über einen Wechsel auf, und als Shaqiri nach der dreimonatigen Corona-Pause nicht einmal mehr im Aufgebot der «Reds» zu finden war, schien ein Abgang unausweichlich.
Nun die erneute Wende. Ein Bericht aus dem gut informierten «Athletic» stärkt dem Schweizer vor dem Transferfenster den Rücken. Bei Klopp und Co. soll ein Umdenken stattgefunden haben – Shaqiri könnte doch noch eine Zukunft an der Anfield Road haben.
Ruhiges Transfer-Fenster in Liverpool
Als Grund wird die aktuelle finanzielle Lage des Vereins aufgrund der Corona-Krise angegeben. So sollen die amerikanischen Besitzer des FC Liverpool zum einen nicht bereit sein, für neue Offensivkräfte tief in die Tasche zu greifen, zum anderen will man Shaqiri jetzt nicht zum Schnäppchenpreis verscherbeln.
Ursprünglich rechneten die «Reds» mit einer Ablösesumme von etwa 30 Millionen Euro für den Schweizer Nati-Star. Das wäre mehr als das Doppelte der 14,7 Millionen Euro gewesen, die man 2018 für Shaqiri an Stoke City bezahlte. In der aktuellen Situation scheint aber kein Verein bereit, das geforderte Geld zu bezahlen – Liverpool seinerseits weigert sich, den Preis zu drücken. Ein Transfer macht aus finanzieller Sicht für den englischen Meister deshalb wenig Sinn.
Gegen Aston Villa immerhin wieder auf der Bank
Und auch in Bezug auf das Kader erscheint ein Verbleib plötzlich wieder sinnvoll. Klopp liess kürzlich verlauten, dass er in diesem Sommer mit keinen Spielerkäufen rechne. Die fehlenden Zuschauereinnahmen würden ihm keine andere Möglichkeit lassen. So entschied sich Liverpool dann vor einigen Wochen auch gegen einen Transfer Timo Werners von RB Leipzig.
Stattdessen will der 53-jährige Erfolgstrainer auf die Breite seines aktuellen Kaders zurückgreifen. Gerade erst wurden die Verträge mit den Youngstern Curtis Jones und Harvey Elliott verlängert. Aber auch Shaqiri könnte in Zukunft wieder öfters in den Plänen des Meistertrainers auftauchen. Positionskonkurrenten wie Adam Lallana oder James Milner kommen zusehends in die Jahre. Zudem scheint die mysteriöse Wadenverletzung endlich auskuriert zu sein. Gegen Aston Villa sass der Schweizer am Sonntag wieder auf der Bank.
Gut möglich, dass er noch vor Saisonende endlich wieder auf dem Platz zu sehen sein wird. Zum ersten Mal als englischer Meister.