In acht Spielen für Royal Antwerpen zehn Treffer erzielt: Michi Frey ist der Mann der Stunde in Belgiens Top-Liga. Mit blue Sport spricht er über seinen Lauf, verrät, was die Liebe damit zu tun hat und wohin die Reise noch führen soll.
«Wenn ich durch die Stadt flaniere, dann werde ich jetzt schon viel angesprochen, das ist schön», sagt Michi Frey, der auf die noch junge Saison hin zu Royal Antwerpen wechselte und sich bereits in die Herzen der Fans geschossen hat.
Bei seinem Debüt markierte er einen Treffer, bei seinem dritten Auftritt für den neuen Arbeitgeber waren es dann fünf Tore in einem Spiel. Etwas, das nur wenige Spieler in ihrer Profikarriere schaffen. Wie war das möglich? «Ich konnte ziemlich früh das 1:0 machen (6. Minute, Anm. d. Red.) und dann kommt man plötzlich in einen Flow rein und denkt gar nicht mehr viel nach. Und das war genau so ein Spiel.» Mit einem Grinsen im Gesicht fügt er an: «In der 75. Minute wurde ich ausgewechselt, vielleicht hätte ich sogar noch ein Tor mehr machen können.»
Darum läuft es derzeit wie am Schnürchen
«Ich habe in den letzten Jahren sicher extrem hart gearbeitet, auf und neben dem Platz. Mein Umfeld hat sich ein wenig verändert. Alle stehen hinter mir und helfen mir. Aber letztlich geht nichts ohne Arbeit, das ist klar. Und ich glaube, das ist der Hauptgrund, dass es so gut läuft.»
Wie hat sich sein Umfeld konkret verändert? Einerseits gilt es den Wechsel seines Beraters zu nennen, andererseits die Schmetterlinge im Bauch: «Ich habe eine sehr gute Frau gefunden, die jetzt in meinem Leben ist, die mir sehr hilft. Wir sind verlobt, es läuft also auch neben dem Platz sehr gut.» Das alles gebe ihm viel Stabilität.
«Die Nationalmannschaft ist nach wie vor ein Bubentraum von mir.»
Stürmer, Royal Antwerpen
Wandervogel Frey lief schon für diverse Vereine auf, spielte in der Super League für YB, Luzern und den FCZ, suchte sein Glück in Frankreich, Deutschland und der Türkei. Mal lief es richtig gut, mal weniger. Dass er derzeit auf der Sonnenseite steht, ist aber nicht alleine dem Zufall und der Liebe geschuldet: «Ich habe taktisch sehr viel an mir gearbeitet, damit sich meine Laufwege verändern. Mit dem Rücken zum Tor habe ich sicher extreme Fortschritte gemacht, damit ich wie ein richtiger Neuner spielen kann und nicht zu fest auf der Seite rumwurstle und geduldig im Strafraum auf meine Chance warte.»
Körperlich habe er ebenfalls Fortschritte gemacht: «Ich arbeite jeden Tag ein, zwei Stunden im Kraftraum, das spürt man mit der Zeit.» Zurücklehnen wird sich Frey aber nicht, denn «verbessern kann man sich immer, es wird nie langweilig».
Ist die Nationalmannschaft ein Thema?
Schielt der 27-Jährige nun gar mit einem Auge zur Nationalmannschaft, die im Oktober zwei WM-Quali-Spiele bestreitet? Auf einen Anruf von Murat Yakin würde er sich auf alle Fälle freuen: «Die Nationalmannschaft, das ist nach wie vor ein Bubentraum von mir. Und dafür arbeite ich jeden Tag extrem hart.» Möglich, dass sein Traum schon bald in Erfüllung geht, denn mit Haris Seferovic droht die Nummer eins in der Schweizer Stürmer-Hierarchie auszufallen.