Um flotte Sprüche war Franz Beckenbauer nie verlegen, manche wurden zur Legende. Eine Auswahl.
«Ich lebe noch, das ist mal das Entscheidende.»
«Früher hätte man gesagt: Ein Hühnerhaufen ist geordneter als diese Bayern-Abwehr.»
«Es kann sein, dass noch irgendein Zauberer was heraus zaubert aus einem Papierkorb oder aus einem Safe oder aus einem Aktenschrank, ich weiss es nicht. Aber ich glaube, langsam reicht's.»
«Liebe ist das Höchste, was man bekommen kann. Die kriegt er, wenn er Titel holt. Falls er keine holen sollte, was ich nicht glaube, wird aus Liebe Zuneigung.»
«Das ist gefühlt schon 200 Jahre her, aber ich kann mich noch ganz gut erinnern.»
«Ich wollte allein sein. Schliesslich war ich sechs Wochen lang mit schwer erziehbaren Menschen unterwegs.»
«Ich habe erst einmal auf das Datum geschaut. Ich habe gedacht, das ist ein Aprilscherz. Vielleicht hat sich da jemand einen Spass erlaubt.»
«Ich mag es überhaupt nicht. Bier ist in Bayern ein Nahrungsmittel. Ein Nahrungsmittel verschüttet man nicht, das trinkt man.»
«Ich denke, wir sollten niemanden verurteilen, der mal einen Fehler gemacht hat. Selbst die katholische Kirche gewährt eine zweite Chance.»
«Früher musste ich mir Auszeichnungen und Pokale erkämpfen. Ab einem bestimmten Alter brauchst du nichts mehr dafür tun.»
«Es ist klar, dass man die eigene Mannschaft kritischer behandelt als andere, die einem mehr oder weniger wurscht sind. Bei mir schwillt die Halsschlagader an, und das muss dann raus, sonst kriegt man ja ein Magengeschwür. Am nächsten Morgen, wenn ich in der Zeitung lese, was ich da gesagt habe, tut es mir schon wieder leid.»
Die Eckdaten zu Franz Beckenbauer
- Er wurde am 11. September 1945 in München geboren.
- 1958 wurde er Spieler beim FC Bayern München.
- Deutscher Meister mit dem Verein 1969, 1972, 1973 und 1974.
- Mit ihm als Captain gewann Deutschland zwei Jahre nach dem Europameistertitel auch die Weltmeisterschaft 1974.
- 1977 wechselte er zu Cosmos New York.
- Vor dem Ende seiner aktiven Spielerkarriere errang er 1982 den fünften deutschen Meistertitel mit dem Hamburger SV.
- Als Teamchef führte er die deutsche Nationalmannschaft 1986 in den WM-Final und 1990 zur Weltmeisterschaft.
- 1994 bis 2009 war er Präsident des FC Bayern München sowie nach der Umwandlung des Vereins in eine Aktiengesellschaft 2002 auch Aufsichtsratsvorsitzender.
- Als Chef des Bewerbungskomitees war er massgeblich daran beteiligt, die Fussball-Weltmeisterschaft 2006 nach Deutschland zu holen und leitete dann das Organisationskomitee.
- Von 2007 bis 2011 war er Mitglied des Exekutivkomitees des Fussball-Weltverbandes FIFA.
- Von 2011 bis 2012 war er Vorsitzender der FIFA Taskforce Football 2014, die sich mit der Entwicklung und Zukunft des Fussballs beschäftigte.
«In Oberbayern gibt es hervorragende Holzschnitzer. Ich habe schon mal überlegt, ob man dort nicht einen Trainer für den FC Bayern schnitzen könnte.»
«Wenn bei den Bayern der Trainer mal einen Durchfall hat, wird das bewertet in der Welt.»
«65 ist doch kein Alter, 66 ist ein Alter, da fängt das Leben ja erst an.»
«Fussball ist halt kein Schachspiel, da kracht's manchmal.»
«Der FIFA-Präsident hat einmal gesagt, die Zukunft des Fussballs ist weiblich. Ganz so weit sind wir noch nicht, und es wird auch noch eine Weile dauern.»
«Man dankt dem lieben Gott jeden Tag, dass er uns in diesem Breitengrad hat aufwachsen lassen. Es hätte auch in der Wüste in Afrika sein können.»
«Van Gaal ist ein Fachmann, ein Lehrer, ein Fussball-Lehrer, also ganz anders, genau das Gegenteil von Jürgen Klinsmann.»
«Ich kenne den Spieler nicht, habe ihn noch nie gesehen. Aber wenn sich der FC Bayern für ihn interessiert, muss er ein Guter sein.»
«Das scheint ja inzwischen Österreichs berühmteste Stadt zu sein.»
«Lothar und ich hatten auch Meinungsverschiedenheiten. Ich hab mich immer durchgesetzt. Gott sei Dank, die Erfolge sprechen für sich.»
«Ja, wir haben beim FC Bayern mit Weissbier gedopt und mit einem Schweinsbraten vor dem Spiel.»
«Früher haben wir noch Schweinshaxn vor dem Spiel gegessen und auch gewonnen. Aber heute wirst du mit Müsli Meister.»
«Ich habe das so genossen, nach dem Argentinien-Spiel die Bundeskanzlerin im Arm zu halten. Ich hätte das gerne noch ein zweites Mal getan. Aber die Italiener haben mir einen Strich durch die Rechnung gemacht. Das werde ich ihnen nie vergessen.»
«Mit dem Papst über Fussball zu reden, war der wichtigste Moment in meinem Leben.»
«Ein Mann, der aus 30 Metern eine Fliege von der Torlatte schiessen kann, trifft aus elf Metern das Tor nicht.»
«Kahn soll seine Laufbahn in München beenden. Wo will er denn mit 35 Jahren noch hin, der alte Sack.»
«Ich habe mal einen Stammbaum machen lassen: Die Wurzeln der Beckenbauers liegen in Franken. Das waren lustige Familien, alles uneheliche Kinder. Wir sind dabei geblieben.»
«Das Einzige, was sich in der ersten Hälfte bewegt hat, war der Wind.»
«Das ist der Kunst der Ärzte zu verdanken. Zu meiner Zeit wäre wohl noch eine Amputation nötig gewesen.»
«So, wie wir gespielt haben, das hat nichts mit Fussball zu tun. Das ist eine andere Sportart, die wir spielen. (...) Das ist nicht Fussball, das ist Uwe-Seeler-Traditionsmannschaft, Altherrenfussball!»
«So gross ist das Verbrechen auch nicht. Der liebe Gott freut sich über jedes Kind.»
«Das war müder Rumpel-Fussball, der streckenweise in Misshandlung des Balles ausartete. Vielleicht war die Veranstaltung mit Deutschland ja auch nur die B-Europameisterschaft. Die A-Europameisterschaft läuft jetzt ohne uns. Und irgendwie hätten wir da eh nur gestört.»
«Ich habe überlegt, wie denn das Spiel heisst, das wir gespielt haben. Fussball jedenfalls war es nicht.»
«Ich glaube, dass die deutsche Mannschaft über Jahre hinaus nicht zu besiegen sein wird. Es tut mir leid für den Rest der Welt, aber wir werden für die nächsten Jahre nicht zu besiegen sein.»
«Geht's raus, habt Spass und spielt's Fussball.»
dpa/zap