Kontakt zu Terrororganisation? Frankreichs Innenminister erhebt schwere Vorwürfe gegen Benzema

pat

18.10.2023

Karim Benzema weht ein rauer Wind entgegen.
Karim Benzema weht ein rauer Wind entgegen.
Imago

Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin behauptet, dass Weltfussballer Karim Benzema Kontakte zu den Muslimbrüdern habe. Eine Senatorin fordert seine Ausbürgerung, sollte der Vorwurf der Wahrheit entsprechen.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin erhebt schwere Vorwürfe gegen Weltfussballer Karim Benzema. So sagte er in einem TV-Interview: «Mister Karim Benzema hat, wie wir alle wissen, notorische Verbindungen zur Muslimbruderschaft.»
  • Begründet hat Darmanin diesen happigen Vorwurf allerdings nicht.
  • Sollten sich die Vorwürfe als wahr erweisen, so fordert Valérie Boyer, Senatorin der Region Bouches-du-Rhône, dass Benzema die französische Staatsbürgerschaft verliert. 
  • Benzema, der von Frankreichs Innenminister mit der Terrororganisation in Verbindung gebracht wird, äussert sich bislang nicht zu den Vorwürfen.

Dass sich Fussballer in den sozialen Medien verrennen, das ist gerade dieser Tage keine Seltenheit. So hat etwa Mainz 05 am Dienstag die Trennung von Neuzugang Anwar El Ghazi bekanntgegeben. Der Grund: ein inzwischen wieder gelöschter Pro-Palästina-Post. Nun sieht sich auch Weltfussballer Karim Benzema mit happigen Vorwürfen konfrontiert.

Benzema hat sich auf X zum Krieg zwischen den Hamas und Israel geäussert, der 35-Jährige schreibt: «All unsere Gebete für die Einwohner von Gaza, die einmal mehr zum Opfer ungerechter Bombardierungen werden, bei denen weder Frauen noch Kinder verschont werden.»

Happige Vorwürfe des Innenministers

Der französische Innenminister Gérald Darmanin erhebt nun schwere Vorwürfe gegen den Stürmer, der inzwischen in Saudi-Arabien spielt. «Mister Karim Benzema hat, wie wir alle wissen, notorische Verbindungen zur Muslimbruderschaft», sagte der Minister in einem TV-Interview mit «CNews», ohne die Aussage weiter zu belegen. Benzema stehe aber schon seit mehreren Wochen unter Beobachtung, ergänzte Darmanin. Wie das Büro Darmanins laut der französischen Ausgabe der Huffngton Post vermeldet, habe man bei Benzemas Positionen «ein langsames Abdriften in Richtung eines strengen, rigorosen Islams beobachtet».

Die Worte des französischen Innenministers sollte man aber nicht einfach für bare Münze nehmen, denn der 41-Jährige gilt als Hardliner. Kritiker werfen ihm Rassismus und Islamophobie vor, wie der «Spiegel» bereits vor zwei Jahren berichtete. Der TV-Kanal CNews gilt zudem als das französische Foxnews.

Die Muslimbruderschaft, zu der Benzema Kontakte hegen soll, wird etwa in den USA, aber auch in Benzemas Heimatland Frankreich als Terrororganisation eingestuft. Laut dem Innenminister beobachten die Franzosen die Muslimbruderschaft so genau, da diese den Dschihadismus hervorrufen» würden.

Senatorin fordert Sanktionen gegen Benzema

Das Thema schlägt natürlich hohe Wellen. So hat sich etwa auch die Senatorin der Region Bouches-du-Rhône, Valérie Boyer, zu Wort gemeldet. Sollten die Aussagen Darmanins der Wahrheit entsprechen, so müsse Benzema sanktioniert werden. Und zwar hart: Boyer fordert, dass man Benzema die französische Staatsbürgerschaft entziehen müsste, denn es sei nicht zu tolerieren, wenn jemand sein Land «auf diese Weise entehrt und sogar verrät».

Weitere Politiker haben sich bereits zum Thema geäussert, obschon vieles noch unklar ist. Fakt ist, dass Benzema eine grosse Reichweite hat. Alleine auf X hat der Weltklassefussballer 20 Millionen Follower, sein Post sammelte über eine halbe Million Likes und wurde von Tausenden kommentiert.

Benzema schweigt bislang

Dass Benzema inzwischen in Saudi-Arabien spielt, hat laut seinen nach dem Transfer getätigten Aussagen auch mit dem Glauben zu tun. So sagte der Franzose mit algerischen Wurzeln damals: «Nun, ich bin ein Muslim, und dies ist ein muslimisches Land. Ich wollte immer hier leben.» Deswegen darf man Benzema aber noch lange nicht mit der Muslimbruderschaft in Verbindung setzen.

Zu den Vorwürfen hat sich der 35-jährige, der allein mit Real Madrid 25 Titel gewann, darunter fünfmal die Champions League, bislang nicht geäussert. Im Juni verliess er die Königlichen nach 14 Jahren und wechselte zu Al-Itthiad nach Saudi-Arabien.