Heute vor genau 399 Tagen trat der FC Porto zum letzten Mal an der Anfield Road gegen den FC Liverpool an. Können sich die Portugiesen für die 0:5-Klatsche aus dem Vorjahr revanchieren? Eine Prognose.
Di 09.04. 19:58 - 00:45 ∙ blue Sport Live ∙ Live Fussball: FC Liverpool - FC Porto
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Heavy-Metall-Fussball
FC Liverpool
Vergleich zum Vorjahr. Es wäre keine Überraschung, wenn am Dienstag – abgesehen vom gesperrten Andy Robertson und vom ausgeliehenen Loris Karius – haargenau dieselben Liverpool-Spieler auf dem Platz stehen wie im Hinspiel vor einem Jahr. Im Sommer wurde zwar ordentlich Geld ausgegeben, die Investitionen flossen aber in die Breite des Kaders, so dass auch in der Premier League vorne mitgespielt werden kann. Dass die «Reds» die Klasse haben, es in der Champions League weit zu bringen, haben sie im Vorjahr mit dem Finaleinzug bereits bewiesen.
Der Trainer: Jürgen Klopp. «The Normal One» und Liverpool sind in den europäischen Wettbewerben eine Macht. Seit dem Amtsantritt des Deutschen am 8. Oktober 2015 hat es noch kein Team fertig gebracht, den FC Liverpool in der Knock-Out-Phase aus einem internationalen Wettbewerb zu kegeln. Sowohl in der Europa League 15/16 als auch in der Champions League des vergangenen Jahres erreichte man jeweils den Final. Dass sich der 51-Jährige gegen Porto in der Taktik vergreifen wird, ist also fast ausgeschlossen.
Der entscheidende Mann: Virgil van Dijk. Liverpools Defensive steht und fällt mit dem imposanten Holländer. Seit seiner Ankunft im Winter vor einem Jahr stellen die «Reds» eine der besten Defensivabteilungen Europas. Gekoppelt mit dem gefährlichen Offensivdreizack eine fast unschlagbare Kombination – fehlt der 27-Jährige, ist das ganz klar zu spüren. Gegen Porto fehlt er aber nicht.
Der Star: Mohamed Salah. Der sympathische Ägypter spielte sich im vergangenen Jahr in die Herzen der meisten Fussballfans. Zurzeit läuft beim 26-Jährigen aber nicht immer alles wie gewünscht, immerhin schoss er am Freitag gegen Southampton nach einer längeren Durststrecke wieder einmal ein Tor. Auf die ganze Saison gerechnet ist der Stürmer aber auch dieses Jahr einer der besten der Welt. In der Premier League steht er zurzeit mit einem Treffer Rückstand auf dem zweiten Platz der Torjägerliste.
Die Schwachstelle: das Mittelfeld. Klopp bevorzugt – wann immer möglich – schnellen Umschaltfussball, bei dem das Mittelfeld häufig überspielt wird. Heavy-Metall-Fussball, wie er es nennt. Gegen vermeintlich schwächere, sehr tief stehende Mannschaften braucht es aber einen Plan B. Und dieser verlangt häufig mehr Dynamik und Power aus dem Mittelfeld – etwas, das den «Reds» in der Vergangenheit nicht immer gelungen ist.
Die Form: fantastisch. Die letzte Niederlage setzte es am 7. Januar im FA Cup gegen Wolverhampton ab. In den drei Monaten seither hat die Mannschaft von Jürgen Klopp fast alle Spiele gewonnen. In der Champions League schaltete man zudem im Achtelfinale den FC Bayern München aus. Auf ein 0:0 an der Anfield Road folgte ein beeindruckendes 3:1 in der Allianz Arena.
Der «Kleine» unter den «Grossen»
FC Porto
Vergleich zum Vorjahr. Hinten hat Trainer Sérgio Conceição seit der 0:5-Pleite aus dem vergangenen Jahr ordentlich aufgeräumt. Vorne hingegen werden am Dienstagabend wohl die gleichen Akteure auf dem Rasen stehen wie damals. Mit Pepe und Héctor Herrera fehlen den Portugiesen aber zwei Leistungsträger, die für die nötige Stabilität sorgen.
Der Trainer: Sérgio Conceição. Im ersten Amtsjahr unter Conceição wurde der FC Porto souverän portugiesischer Meister. Zurzeit steht der Klub auf Position Zwei, punktgleich mit Leader Benfica Lissabon, aber mit dem schlechteren Torverhältnis. Und in der Champions League führte der 44-Jährige Portugiese sein Team zum ersten Mal seit vier Jahren wieder ins Viertelfinale.
Der Star: Iker Casillas. Die spanische Torhüter-Legende hat wohl den klingendsten Namen im Dress des portugiesischen Meisters. Der 37-jährige Routinier hat in Porto einen Stammplatz. In der Champions League konnten die «Dragões» (Drachen) bisher aber trotz Casillas nur einmal zu Null spielen.
Der entscheidende Mann: Héctor Herrera. Mit und ohne Ball ist der Mexikaner bei Porto einer der wichtigsten Spieler auf dem Platz. Entscheidender Mann könnte er gegen den FC Liverpool aber vor allem deswegen sein, weil er im Hinspiel gelbgesperrt aussetzen muss.
Die Schwachstelle. Auf dem Papier scheinen die Portugiesen in allen Belangen eine solide Mannschaft zu sein. Aber reicht die Qualität des Kaders tatsächlich, um gegen die Elite des europäischen Fussballs zu bestehen? Im Achtelfinale gegen die AS Roma tat man sich zuletzt enorm schwer.
Die Form: Naja. In der Liga gewinnt man zwar die meisten Spiele, das entscheidende gegen Benfica Lissabon im März ging aber verloren. Ein ähnliches Bild zeigte sich bisher in der Königsklasse – die Gruppenphase hatte man klar dominiert, im Achtelfinale brauchte es dann aber doch einen strittigen Elfmeterpfiff in der Verlängerung, um sich durchzusetzen.
Bluewin-Prognose: Einbahn-Fussball
Der FC Liverpool hat den FC Porto letztes Jahr auswärts 5:0 gedemütigt. Seither haben sich die «Reds» nochmals bedeutend gesteigert. Alles andere als ein Sieg für Jürgen Klopps Mannschaft wäre eine grosse Überraschung.
Hinspiel am 9. April in Liverpool, Rückspiel am 17. April in Porto. Teleclub überträgt beide Spiele live.