Norwegen, Island und Finnland stehen im nächsten Juli zwischen den Schweizer Fussballerinnen und dem EM-Viertelfinal. Drei Teams mit Potenzial, aber alle nicht unschlagbar.
Norwegen: Grossen Namen, kleine Resultate
In den letzten Jahren musste sich Norwegen mit kleineren Erfolgen zufrieden geben. Von der Qualität früherer Jahre sind die Skandinavierinnen, die von 1987 bis 2000 je einmal die WM und Olympia sowie zweimal den EM-Titel gewannen, recht weit entfernt. An den letzten beiden Europameisterschaften kamen sie nicht über die Vorrunde hinaus, obwohl sie mit Ada Hegerberg und Caroline Graham Hansen speziell im Sturm exzellent besetzt sind. In der EM-Qualifikation mussten die Norwegerinnen als Dritte ihrer Gruppe hinter der Niederlande und Italien in die Playoffs. Dort gaben sie sich gegen Albanien und Nordirland keine Blösse.
Norwegen in Zahlen. – Gründung Verband: 1902. – FIFA-Ranking (Dezember 2024): 16. – Trainerin: Gemma Grainger (seit Januar 2024). – Bisherige EM-Teilnahmen (12): 1987, 1989, 1991, 1993, 1995, 1997, 2001, 2005, 2009, 2013, 2017, 2022. – Beste EM-Resultate: 1. Platz (1987 und 1993). – Qualifikation: über die Playoffs gegen Albanien und Nordirland. – Bekannteste Spielerinnen: Ada Hegerberg (Lyon/FRA), Caroline Graham Hansen (Barcelona/ESP), Maren Mjelde (Arna-Björnar). – Bilanz gegen die Schweiz: 13 Spiele, 8 Siege, 3 Remis, 2 Niederlagen. – Letztes Duell: 0:0 an der WM 2023.
Island: Konstant auf gutem Niveau
Die Isländerinnen sind Stammgäste an den Europameisterschaften. Zum fünften Mal in Folge sind sie dabei, die Vorrunde überstanden sie aber nur einmal. Die Qualifikation für das Turnier in der Schweiz überstanden sie ohne Umweg über die Playoffs. Dabei gelang dem Team von Trainer Thorsteinn Halldorsson ein bemerkenswerter 3:0-Heimsieg gegen Deutschland. Die isländischen Nationalspielerinnen sind über ganz Europa verteilt. Die 23-jährige Stürmerin Sveindis Jonsdottir spielt für Wolfsburg und sorgte vor wenigen Tagen für Schlagzeilen, als sie als erste Isländerin in der Champions League beim 6:1 gegen die AS Roma viermal traf – in nur 24 Minuten.
Island in Zahlen. – Gründung Verband: 1947. – FIFA-Ranking (Dezember 2024): 14. – Trainer: Thorsteinn Halldorsson (seit 2021). – Bisherige EM-Teilnahmen (4): 2009, 2013, 2017, 2022. – Bestes Resultat: Viertelfinal (2013). – Qualifikation: als Gruppenzweiter hinter Deutschland. – Bekannteste Spielerinnen: Sveindis Jonsdottir (Wolfsburg/GER), Glodis Viggosdottir (Bayern München/GER), Ingibjörg Sigurdardottir (Bröndby/DEN). – Bilanz gegen die Schweiz: 8 Spiele, 2 Siege, 1 Remis, 5 Niederlagen. – Letztes Duell: 1:2 im Länderspiel vom April 2023.
Finnland: Die wertvollen Routiniers
Der Leistungsausweis der finnischen Fussballerinnen ist nicht vergleichbar mit jenem von Norwegen oder Schweden, aber auch sie haben in der Vergangenheit sehr gute Spielerinnen hervorgebracht. 2005 wurde Finnland erst im EM-Halbfinal von Deutschland (1:4) gestoppt, unter anderem durch zwei Tore der früheren Schweizer Nationaltrainerin Inka Grings. Das aktuelle Nationalteam ist immer für ein positives Resultat gut, Norwegen und die Niederlande gaben in diesem Jahr in der EM-Qualifikation in Finnland Punkte ab, Italien kassierte in Helsinki eine Niederlage. Ganz vorne stürmt die 36-jährige Rekordtorschützin Linda Sällström (51 Tore in 120 Länderspielen), ganz hinten steht die 38-jährige Tinja-Riikka Korpela vom Schweizer Meister Servette Chênois im Tor.
Finnland in Zahlen. – Gründung Verband: 1907. – FIFA-Ranking (Dezember 2024): 26. – Trainer: Marko Saloranta (seit 2023). – Bisherige EM-Teilnahmen (4): 2005, 2009, 2013, 2022. – Bestes Resultat: Halbfinal (2005). – Qualifikation: über die Playoffs gegen Montenegro und Schottland. – Bekannteste Spielerinnen: Linda Sällström (Vittsjö GIK/SWE), Tinja-Riikka Korpela (Servette Chênois/SUI), Eveliina Summanen (Tottenham/ENG). – Bilanz gegen die Schweiz: 14 Spiele, 7 Siege, 4 Remis, 3 Niederlagen. – Letztes Duell: 0:0 im Länderspiel vom April 2019.