Kylian Mbappé wechselte im Sommer 2017 von AS Monaco zu Paris Saint-Germain. Der «Spiegel» veröffentlichte im Rahmen der «Football Leaks»-Enthüllungen bisher unbekannte Details des Transfers.
Während der WM sorgte der 19-jährige Mbappé durch und durch für positive Schlagzeilen – auf und neben dem Feld. Weil es für ihn eine Sache der Ehre sei für Frankreich zu spielen, wolle er dafür nicht entlohnt werden. Deshalb sagte er schon früh im Turnier, dass er seine ganze Prämie der gemeinnützigen Organisation «Premier de Cordees» zukommen lassen wolle. Diese Einrichtung sorgt sich für sportliche Aktivitäten in Kinderkrankenhäusern und für Behinderte. Seine Mitspieler zogen nach, alle waren bereit, zumindest einen Teil ihrer Prämie zu spenden. Eine wunderbare Geste des späteren Weltmeister-Teams.
Der Präsident des französischen Fussballverbandes (FFF), Noël Le Graët, sagte damals, dass er mit Mbappés Eltern gesprochen habe. Diese fänden es komplett vernunftwidrig, wie viel Mbappé in seinem jungen Alter verdiene. Die neusten Enthüllungen rücken den jungen Stürmer und seinen Vater in ein anderes Licht.
PSG lehnte mehrere irre Mbappé-Forderungen ab
So soll Mbappé Monaco in erster Linie verlassen haben, weil die Monegassen seinen Lohnforderungen nicht nachkamen. Offenbar wollte der damals 18-Jährige mindestens so viel verdienen wie Monacos Topverdiener Falcao, ein gestandener Superstar, der acht Millionen Euro netto pro Jahr kassierte.
Mitte August 2017 kam es angeblich zu einem Treffen zwischen Mbappé, der sich von seinem Vater Wilfried beraten liess, und PSG-Sportdirektor Antero Henrique. Dabei handelten sie offenbar eine Unterschriftsprämie von fünf Millionen Euro aus und 50 Millionen Gehalt, das verteilt über fünf Jahre ausbezahlt wird.
Doch das war dem Mbappé-Clan offenbar nicht genug. So wollte der französische Nationalspieler eine Klausel im Vertrag, die ihn automatisch zum bestbezahlten Spieler im Kader aufsteigen lassen sollte, würde er den Ballon d’Or gewinnen. Der brasilianische Superstar Neymar kassiert 30 Millionen Euro pro Saison. Diese Forderung lehnte PSG ab, garantierte aber eine Summe von 500’000 Euro netto, sollte er «Weltfussballer» werden.
Auch einer anderen Forderung kamen die PSG-Bosse nicht nach. Mbappé wollte angeblich, dass ihm 50 Stunden pro Woche ein Privatjet vom Klub zur Verfügung steht. Die beiden Parteien einigten sich schliesslich darauf, dass Mbappé, zusätzlich zum Lohn, monatlich 30’000 Euro für persönliche Mitarbeiter (Hausmeister, Chauffeur, Bodyguard…) erhält.
Und offenbar befürchteten Mbappé und sein Vater, dass PSG wegen Verstössen gegen das Financial Fairplay aus der Champions League ausgeschlossen werden könnte. Sie wollten deshalb, dass eine Ausgleichszahlung fällig wird, sollte PSG tatsächlich aus der Königsklasse ausgeschlossen werden. Auch dieser Forderung kam der Verein aus Paris nicht nach. Zudem wurde dem Vater der Zugang zum Trainingsgelände nicht gestattet.
Weitere kuriose «Details»
124 Millionen Euro der Ablösesumme (180 Millionen) seien in die Taschen von Monacos Klub-Besitzer Dmitri Rybolovlev geflossen. Der russische Oligarch wurde am Dienstag festgenommen, wie «Le Monde» berichtete. Allerdings in anderem Zusammenhang.
Ebenfalls ordentlich mitverdient hat der portugiesische Spielerberater Jorge Mendes, der Grössen wie Ronaldo oder José Mourinho vertritt, aber nicht etwa Mbappé. Warum er eine Prämie erhielt, obwohl er an den Verhandlungen gar nicht beteiligt war, zeigen laut «Spiegel» weitere Dokumente. So soll Mendes offenbar Spekulationen über einen Wechsel Mbappés zu Real Madrid anheizen, um damit den Marktwert des Stürmers weiter in die Höhe zu treiben.