Logo, Gründung und Spieler So viel Schweiz steckt in YB-Gegner Inter Mailand

sda

23.10.2024 - 14:00

Yann Sommer ist seit einem guten Jahr der schwer zu bezwingende Goalie von Inter Mailand.
Yann Sommer ist seit einem guten Jahr der schwer zu bezwingende Goalie von Inter Mailand.
Keystone

Die Young Boys empfangen am Mittwochabend in der Champions League mit Inter Mailand ein Schwergewicht im Fussball. Die Gründung des italienischen Traditionsvereins ist auch Schweizern zu verdanken.

Keine Zeit? blue Sport fasst für dich zusammen

  • YB trifft am Mittwochabend in der Champions League auf Fussball-Gigant Inter Mailand.
  • Im italienischen Spitzenklub steckt mehr Schweiz, als man womöglich zu denken mag: Klar, mit Yann Sommer steht ein Schweizer im Tor. Schweizer hatten aber auch bei der Gründung des Klubs 1908 ihre Hände im Spiel.
  • YB-Interimstrainer Joël Magnin ist sich bewusst: Es brauche einen Top-Abend, um gegen Inter einen «wunderschönen» Abend zu erleben.

In Italien heisst der Verein FC Internazionale Milano und der Name kommt nicht von ungefähr. Der Klub entstand am 9. März 1908 aus Mitgliedern des «Milan Cricket und Football Club», der heutigen AC Milan. Der Grund für die Abspaltung war, dass bei Milan nur noch Italiener spielen durften.

Zum ersten Team des FC Internazionale gehörten auch sieben Schweizer, einer davon war Hernst Marktl, der zum ersten Captain der Mannschaft ernannt wurde. Das Logo entwarf mit Giorgio Muggiani ein weiterer Schweizer, er tat dies während der Gründung auf einem Bierdeckel.

Sommer kommt Spielstil entgegen

Auch aktuell nimmt mit Torhüter Yann Sommer ein Schweizer, der 22. in der Geschichte von Inter, eine wichtige Rolle ein. Der 35-Jährige wechselte 2023 nach einer schwierigen Zeit bei Bayern München zu den Nerazzurri. Die Skepsis gegenüber Sommer war zunächst gross, doch er zerstreute diese rasch. Mit ihm als Nummer 1 gewann Inter im Frühjahr zum 20. Mal den Meistertitel – nur Juventus Turin (36 Mal) gelang dies in Italien öfters.

Und die Mailänder taten dies auf mehr als souveräne Art und Weise. Sie distanzierten den zweitplatzierten Stadtrivalen AC Milan um 19 Punkte und kassierten in 38 Meisterschaftspartien bloss 22 Gegentore, wobei Sommer in der Serie A nicht weniger als 21 Mal zu null spielte.

Dem kürzlich aus dem Nationalteam zurückgetretenen Sommer kommt zupass, dass es Inters Trainer Simone Inzaghi mag, von ganz hinten herauszuspielen. Gereizt hat ihn auch die Herausforderung, in einer neuen Liga aufzulaufen. Zwar wusste er, wie sehr der Verein verehrt wird, es selbst zu erleben, sei dann aber nochmals was anderes gewesen.

Beeindruckt ist Sommer auch vom Trainingsgelände. Jeder Spieler besitzt dort ein eigenes Zimmer, das den eigenen Wünschen entsprechend eingerichtet werden darf. Die dortigen Köchinnen und Köche arbeiten mit einem sehr strikten Ernährungsberater zusammen. Es kommt also nicht von ungefähr, dass sich Sommer bei Inter sehr wohl fühlt – der Vertrag läuft noch bis 2026.

Simone Inzaghi mit starker Bilanz

Aktuell liegen die Mailänder in der Meisterschaft zwei Punkte hinter Napoli auf dem 2. Platz. In der Champions League schafften sie das Kunststück, auswärts gegen Manchester City (0:0) keinen Gegentreffer zuzulassen. Zu Hause bezwangen sie Roter Stern Belgrad 4:0.

Die Handschrift von Simone Inzaghi, der 2021 das Traineramt bei Inter übernommen hat, ist klar ersichtlich. Unter der Führung des auf jedes Detail achtenden 48-Jährigen, der drei Länderspiele für Italien bestritt, gewann der Verein nebst dem diesjährigen Meistertitel zweimal den Cup. Im vergangenen Jahr scheiterte Inter in der Champions League erst im Final mit 0:1 an Manchester City.

Der Name FC Internazionale passt auch perfekt zum aktuellen Kader, besteht es doch aus 19 Legionären. Die Erfahrung des Teams ist gross, das Durchschnittsalter beträgt 29,1 Jahre. Der Wert der Mannschaft beläuft sich gemäss «transfermarkt.ch» auf 677,30 Millionen Euro, wovon allein 110 Millionen Euro auf Lautaro Martinez entfallen. Der argentinische Stürmer und Weltmeister ist ein Torgarant, in der vergangenen Spielzeit trug er 24 Treffer zum Meistertitel bei. Bester Torschütze von Inter in der laufenden Meisterschaft ist allerdings der Franzose Marcus Thuram, der in acht Saisonspielen siebenmal erfolgreich war.

Magnin fordert Genauigkeit und Entschlossenheit

Um den Wert von Inter einordnen zu können: Die Young Boys kommen auf 65,5 Millionen. Das unterstreicht, vor welcher Herkulesaufgabe der Schweizer Meister steht. Der Berner Trainer Joël Magnin hebt bei den Mailändern neben der starken Defensive die Effizienz und Zielstrebigkeit hervor.

«Wir müssen im letzten Drittel sehr genau und entschlossen sein», sagt er im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Magnin hofft, dass die Italiener zu Beginn etwas Mühe mit dem Kunstrasen im Stade de Suisse bekunden und sein Team das Publikum mitnehmen kann. «Wir wissen jedoch alle, dass es eine Topleistung braucht, um einen wunderschönen Abend zu erleben.»

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sda