Barça kommt gegen Real Betis Sevilla zum dritten Saisonsieg in der Meisterschaft. Die Freude darüber hält sich bei den Katalanen trotzdem in Grenzen. Kein Wunder, Ansu Fati ist wohl schwer verletzt sowie Antoine Griezmann im Dauertief. So bleibt wieder alles an Lionel Messi hängen.
Die Verwunderung war gross bei den Barça-Fans, als die Startaufstellung gegen Betis Sevilla bekannt wurde. Unter den ersten Elf fehlte ein gewisser Lionel Messi. Eine Seltenheit in La Liga – zuletzt war der Argentinier vor über einem Jahr Ersatz, dies aber damals verletzungsbedingt.
So war man gespannt, ob sein neuer Chef Ronald Koeman sich mit der Vereinslegende anlegen wollte. Die Leistungen des sechsfache Weltfussballer liessen in den letzten Partien zu wünschen übrig, auch die Torbilanz war für seine Verhältnisse mager. Zudem machte in den sozialen Medien ein Video die Runde, bei dem ihm mangelndes Engagement unterstellt wurde.
«Leo kam aus der Partie gegen Dynamo Kiew mit einem kleinen körperlichen Problem heraus und war nicht fit genug, um von der ersten Minute an zu starten. Deshalb haben wir darüber gesprochen und beschlossen, ihn auf die Bank zu setzen, weil wir ihn während des Spiels brauchen könnten», wiegelt Koeman ab. Er hält fest: «Aber es ist klar, wenn ein Spieler wie Messi fit ist und keine körperlichen Probleme hat, dann beginnt er immer von der ersten Minute an.»
Griezmann nach gescheitertem Elfer untröstlich
So setzte sich die Barça-Offensive aus anderen Spielern zusammen: Seit längerem eine Stammplatzgarantie haben die Jungstars Ansu Fati und Pedri. Nicht so sicher fühlen dürfen sich dagegen Ousmane Dembélé und Antoine Griezmann. Die beiden Franzosen durften aber wieder einmal gemeinsam von Beginn an auflaufen.
Während die Formkurve von Flügelflitzer Dembélé aufwärts zeigt – er markierte auch mit einem satten Schuss die Führung – war sein Landsmann Griezmann im ersten Durchgang erneut glücklos. Nach einer halben Stunde wurde Fati im Strafraum gelegt, Griezmann scheiterte aber mit seinem Penalty. Praktisch mit dem Pausenpfiff gelang den Gästen der Ausgleich. Beim Gang in die Kabine war Griezmann den Tränen nahe.
Zu allem Übel musste Fati in der Kabine bleiben. Der 18-Jährige zog sich sich einen Meniskusriss im linken Knie zu. Es droht eine mehrmonatige Pause, eine genau Diagnose steht aber noch aus.
Für ihn kam Messi ins Spiel. Die Präsenz ihres Superstars schien das Team zu beflügeln. Wenige Minuten nach seiner Einwechslung liess der 33-Jährige den Ball genial unter den Beinen durch, Griezmann konnte den Ball ins verwaiste Tor einschieben. Bei seinem Jubel schien ihm eine grosse Last abzufallen. Auch Jordi Alba meinte: «Griezmann brauchte den Treffer, um sein Selbstvertrauen zu stärken.»
Suarez schiesst nun seine Tore anderswo
Genügend Glauben an sich selbst besass auch Messi. Zuerst verwertete er einen Penalty zur 3:1-Führung, nach dem erneuten Anschlusstreffer erstickte er die Hoffnungen mit seinem zweiten Treffer. Pedri machte mit dem 5:2 alles klar. Mit dem Dreier verbesserte Barcelona sich nach dem schlechten Saisonstart vom zwölften auf den achten Platz. Doch der Ausfall von Hoffnungsträger Fati schmerzt. So lastet in der Offensive wieder einmal der ganze Druck auf Messi.
Einen Top-Stürmer könnten die Katalanen aktuell also gut gebrauchen. Ausgemustert haben sie vor Saisonbeginn für bescheidene sechs Millionen Euro Luis Suarez, der bei Atlético Madrid eine neue Heimat fand. Der Uruguayer zeigt sich dabei gewohnt treffsicher: Er erzielte gegen Cadiz seinen bereits fünften Saisontreffer.