Hinweise verdichten sich Hinweise verdichten sich: Eriksen muss Inter Mailand wohl tatsächlich verlassen

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18.6.2021

Es ist höchst fraglich, ob Christian Eriksen noch einmal im Trikot von Inter Mailand zu sehen sein wird.
Es ist höchst fraglich, ob Christian Eriksen noch einmal im Trikot von Inter Mailand zu sehen sein wird.
Bild: Keystone

Dem dänischen Fussball-Star Christian Eriksen drohen nach dem Einsatz eines ICD-Defibrillators offenbar Schwierigkeiten bei seinem italienischen Klub Inter Mailand. 

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Bereits am Montag berichtete «blue News» von einem möglichen Verbot für Christian Eriksen, seine Karriere in Italien fortzusetzen. «Bei Herzanomalien gibt es in Italien seit über zwanzig Jahren ein Sportverbot», sagte der renommierte englische Herzspezialist Dr. Scott Murray der «Daily Mail». Das Risiko eines Todesfalls sei den Italienern schlicht zu gross.

Dies bestätigt nun auch Lucio Mos, der Vorsitzende des italienischen Sportkardiologen-Verbandes, bei «Radio Punto Nuovo». Es sei in Italien verboten, mit einem ICD-Gerät Spitzensport zu betreiben. «Die Protokolle sind in Italien sehr streng. Daher scheint es mir unmöglich, dass wir Eriksen im italienischen Wettbewerb wiedersehen.» 

Wie die «Gazzetta dello Sport» schreibt, wurde dem dänischen Starspieler nach seinem Herzstillstand am letzten Wochenende bereits ein ICD-Defibrillator implantiert. Dieses Gerät ähnelt einem Herzschrittmacher und wird bei Menschen mit erhöhtem Risiko für Herzrhythmusstörungen eingesetzt. Mit diesem Gerät soll Eriksen seine Karriere fortsetzen können. Mit Daley Blind gibt es auch einen holländischen Nationalspieler, der mit eingesetztem Defibrillator spielt.



Dem Bericht zufolge kann der Defibrillator aber bereits bei einem Schlag eines Ellbogens zerbrechen. Die einzige Hoffnung für Eriksen sei, dass das Gerät nicht dauerhaft eingesetzt wurde, sondern nur temporär. Nur so könnte seine fussballerische Zukunft weiter in Italien liegen. Viel spricht nun aber dafür, dass Eriksen trotz Vertrag in Mailand bis 2024 zum Transfer gezwungen wird. In England beispielsweise existiert kein Spielverbot für Fussballer mit Herzproblemen.

Allerdings ist es ohnehin noch zu früh, um genau abzusehen, wann der 29-Jährige möglicherweise wieder Leistungssport betreiben kann und wie lange er den Defibrillator im Körper tragen muss. Bei einer Medienrunde des dänischen Verbandes mit Trainer Kasper Hjulmand und Pressesprecher Jakob Höyer gibt es am Freitag auch keine Bestätigung für die Meldung der «Gazzetta dello Sport», derzufolge Eriksen bereits operiert worden sein soll. «Wir haben keine Neuigkeiten. Wenn es Neuigkeiten gibt, werden wir sie bei Twitter bekannt geben», sagt Höyer.

Auch Trainer Hjulmand betont am Freitag: «Wir haben guten Kontakt zu Christian. Und wir freuen uns sehr, dass es ihm noch gut geht. Aber Christian durchlebt schwierige Wochen und wir wissen noch nicht, was uns erwartet. Wir können nur sagen, dass wir für ihn da sind.»