Noch 12 Tage WM-Countdown: Die schillerndsten Goalie-Figuren

pat

2.6.2018

René Higuita kann Roger Milla nicht mehr stoppen.
René Higuita kann Roger Milla nicht mehr stoppen.
Bild: Getty Images

Die Vorfreude steigt, der Countdown läuft: Am 14. Juni geht es mit der Fussball-WM los. Wir versüssen die Wartezeit mit Kurzgeschichten unvergessener WM-Momente.

Noch 12 Tage: Die schillerndsten Goalie-Figuren

René Higuita, Jorge Campos und José Luis Chilavert waren alles Torhüter mit Goalgetter-Qualitäten. An der WM hat keiner von ihnen getroffen, dennoch haben sie sich in unser Hirn gebrannt.

Das fatale Dribbling von René Higuita

René Higuita, auch genannt El Loco (der Verrückte) gehörte einer Spezies von Fussball-Goalies an, für die es im heutigen Profifussball keinen Platz mehr gibt. Dabei lieben die Fans solch verrückte Typen. Unvergessen bleibt sein fataler Ausflug im Achtelfinal der WM 1990 im Spiel gegen Kamerun. In der Verlängerung, beim Stand von 0:1, will der weit aufgerückte Higuita ohne ersichtlichen Grund Roger Milla ausdribbeln, doch El Loco verliert den Ball. Zwar schaltet Higuita schnell und versucht mit einer Monstergrätsche Milla am Torerfolg zu hindern, doch es bleibt beim Versuch. Kolumbien erzielt danach noch das 1:2, für mehr reicht es nicht und so wird der clowneske Schlussmann zum Buhmann der Nation.

Wenn wir an Higuita denken, dann denken wir aber auch an seinen legendären Skorpion-Kick. Diesen zeigte er am 6. September 1995 beim 0:0 im Wembley gegen England.

Higuita erzielte in 68 Länderspielen drei Tore, als Torhüter wohlverstanden. Seine Karriere beendete er 2010, nachdem er zum zweiten Mal wegen Kokainkonsums in einer Dopingkontrolle hängenblieben ist.

Paradiesvogel Jorge Campos

Bei der WM 1994 fiel der kleingewachsene Goalie (1.68 m) vor allem dank seines extrem farbenfrohen und selbst entworfenen Goalie-«Kostüms» auf. Insgesamt absolvierte der reflexskarke und sprunggewaltige Campos 129 Länderspiele für Mexiko. Auch 1998 hütete er den Kasten, bei der WM 2002 war er dann nur noch Ersatz. Im Klub wurde Campos auch immer wieder mal als Stürmer eingesetzt und so erzielte er im Laufe seiner Karriere 38 Tore. Wir erinnern uns aber vor allem an die Farbenpracht, deshalb lassen wir Bilder sprechen.

José Luis Chilavert: Hexer und Freistossspezialist

1995, 1997 und 1998 wurde Chilavert, der damals für den argentinischen Verein CA Velez Sarsfield spielte, zum Welttorhüter gewählt. In Europa kannten ihn trotzdem nur Experten, das war ja noch in der Zeit vor Youtube und Co. Nach der WM 1998 wusste aber die ganze Welt, wer Chilavert ist. Das lag vor allem daran, dass er nicht nur ein hervorragender Goalie, sondern auch ein genialer Freistossschütze war. Zwar hat er weder an der WM 1998 noch an der WM 2002 getroffen, doch zweimal wurde es brandgefährlich. Insgesamt hat Chilavert übrigens in 74 Länderspielen 8 Tore erzielt.

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