Noch 14 Tage WM-Countdown: Bregys Freistoss für die Ewigkeit und Turnheers epochale Fehlprognose

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31.5.2018

Georges Bregy und Alain Sutter versetzten die Schweiz in Ekstase.
Georges Bregy und Alain Sutter versetzten die Schweiz in Ekstase.
Bild: Keystone

Die Vorfreude steigt, der Countdown läuft: Am 14. Juni geht es mit der Fussball-WM los. Wir versüssen die Wartezeit mit Kurzgeschichten unvergessener WM-Momente.

Noch 14 Tage: Die Schweiz steht Kopf und Turnheer liegt mit einem Satz epochal daneben

28 Jahre wartet die Schweiz auf diesen Moment: Ein Tor an einer Fussball-Weltmeisterschaft. Georges Bregy erzielt im Eröffnungsspiel 1994 gegen Gastgeber USA einen Treffer, an den wir uns heute noch euphorisch zurückerinnern. Es läuft die 38. Minute, Alain Sutter wird an der Strafraumgrenze umgemäht. Distanz zum Tor: 17 Meter. Ein Fall für Bregy, der nach fünf Jahren Nati-Abwesenheit erst in der Qualifikation wieder zur Mannschaft gestossen war.

Der Mann für Standards setzt sich den Ball und zirkelt das Leder hoch ins weite Eck und versetzt die zahlreichen Schweizer im überdachten Silverdome-Stadion von Detroit bei brütender Hitze in Ekstase. Auch die TV-Kommentatoren Beni Turnheer und Günter Netzer sind für damalige Verhältnisse aus dem Häuschen. 

«Während des Spiels realisierte ich nicht richtig, dass ich an einer WM ein Tor erzielt hatte, zu hoch war die Konzentration auf das Spiel», sagt Bregy später über seinen Geniestreich. «Erst später kam die Freude auf. Wenn ich mein Tor heute sehe, kriege ich noch immer Gänsehaut.»

Keine 300 Sekunden nach Bregys Tor dann aber die grosse Ernüchterung für die Fussball-Schweiz: Nach einem Foul von Ciri Sforza erhalten nun die Amerikaner einen Freistoss zugesprochen.

Günter Netzer sieht das Unheil kommen. Er bangt: «Hoffentlich haben die nicht so einen guten Schützen wie Bregy.» Turnheers Antwort: «Es gibt keinen Zweiten wie Bregy». Nur Sekunden später sieht sich der «Schnurri der Nation» eines Besseren belehrt. Es wird Turnheers berühmtester Satz als Kommentator bleiben. Am Ende trennen sich die Teams mit 1:1. Die Schweiz schafft, auch dank eines Exploits gegen Rumänien (4:1), die Achtelfinal-Quali. Dort ist aber gegen Spanien Endstation.

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