Schauspiel-Einlage Michael Ballack: «Ich würde mich schämen, wenn ich Immobile wäre»

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4.7.2021

Italien-Stürmer Ciro Immobile sorgt beim Viertelfinal-Sieg gegen Belgien mit einer Schauspiel-Einlage für Kopfschütteln. Michael Ballack kann das Handeln des Torjägers überhaupt nicht verstehen. 

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Es ist eine Szene, die wohl noch lange in Erinnerung bleiben wird. Unmittelbar vor dem Führungstor der Italiener im EM-Viertelfinal gegen Belgien (2:1) geht Ciro Immobile nach einem harmlosen Zweikampf im gegnerischen Strafraum zu Boden und macht den sterbenden Schwan. Als der Ball nur Augenblicke später im Tor liegt, rennt Immobile wieder wie ein junges Reh über den Platz und feiert mit seinen Mitspielern das 1:0. Eine Aktion, die dem Lazio-Stürmer im Netz viel Spott und Häme einbringt.



Und auch Michael Ballack, Deutschlands langjähriger Capitano, ärgert sich nach dem Halbfinal-Einzug der Italiener grün und blau über die «Wunderheilung». Die Italiener seien «hin und wieder auch dafür bekannt gewesen, Spiele über die Zeit bringen zu können mit bestimmten Mitteln», so der 44-Jährige bei «Magenta TV» über Immobiles Schauspiel-Einlage. «Das war natürlich unsportlich. Ich würde mich schämen, wenn ich Immobile wäre.»

Ballack kann die Aktion erst recht nicht verstehen, weil neben den Schiedsrichtern auf dem Platz ja auch der VAR zur Stelle ist und solche Schwalben entlarven kann. «Heute müsste doch jeder wissen, dass zehn Kamerateams da sind und jede Einstellung von allen Winkeln durchleuchtet wird. Diese Art von Schauspielerei verstehe ich nicht.»

Immobile dürfte die Kritik herzlich egal sein. Der 31-Jährige träumt nun mit der «Squadra Azzurra» vom grossen Coup. Im Halbfinal treffen die Italiener am Dienstag auf Schweiz-Bezwinger Spanien.