Manuel Ammann musste den Ball gegen die Profis des FC St.Gallen 25 Mal aus dem Tor fischen. Zubi, Matthias Hüppi und Roman Kilchsperger sind von der Leistung des Penalty-Killers dennoch angetan. Auch Ammanns Fan-Club ist zufrieden.
Wenn du 5 Gegentore kassierst, dann musst du im Normalfall mit Pfiffen aus dem Publikum rechnen. Wenn du 10 Gegentore kassierst, dann haben die Fans, die dich zuvor gnadenlos ausgebuht haben, das Stadion längst verlassen. Bei 25 Gegentoren, da wittern Medien rund um den Globus einen Wettskandal.
Ganz anders ist das am frühen Sonntagabend in Urnäsch. Manuel Ammann stand bei der 0:25-Klatsche gegen den FC St.Gallen zwischen den Pfosten. Aber die beiden Teams trennen so viele Ligen, dass man sie nicht an einer Hand abzählen kann. Und so kommt's, dass Ammann von Roman Kilchsperger trotz all der Gegentore zum «Man of the Match» ausgerufen wird. Nicht aus Mitleid, sondern weil er sich das tatsächlich verdient hat.
In der 19. Minute hält Ammann den Elfmeter von Kwadwo Duah und im Verlauf des Spiels sollte noch die eine oder andere Parade folgen. Bei den Gegentoren wird er von seinen Teamkollegen schlichtweg sträflich im Stich gelassen. Selbst mit einem Yann Sommer in Topform zwischen den Pfosten hätte es für Urnäsch eine Pleite im zweistelligen Bereich abgesetzt.
Zubi voll des Lobes
«Wenn Roman sagt, dass du ‹Man of the Match› bist, dass er einem Goalie diese Ehre erweist, das heisst schon einmal sehr viel», stellt Zubi fast schon ungläubig klar, ehe er mit seiner Lobeshymne erst richtig loslegt: «Manu, Gratulation von meiner Seite. Das Resultat lassen wir mal beiseite. Aber deine Art und Weise, wie du gespielt hast, deine Entschlossenheit, du hast nie aufgesteckt, hast bis am Schluss weitergezogen. Bravo. Super.» Und in diesem Stil geht es dann noch eine ganze Weile weiter (siehe Video oben).
Viertliga-Goalie mit eigenem Fan-Club
Es folgt eine Schaltung zu Chris Augsburger, der sich mit dem maskierten Fan-Club von Ammann unterhält. Die ehemaligen Studienkolleginnen, Manu verdient sein Geld als Physiotherapeut, sind zufrieden. «An uns und an Manu hat es nicht gelegen», so das Fazit, ehe sie ihren Song zum Besten geben.
Komplimente gibt's auch vom FCSG-Präsi
Zum Schluss wird auch noch FCSG-Präsident Matthias Hüppi zum Interview dazugeholt. Er schüttelt dem Goalie aufrichtig die Hand und meint: «Auch von meiner Seite ein riesengrosses Kompliment. Eine super Leistung, wie du den Penalty geholt hast.» Auch die weiteren «Big Saves» sind Hüppi nicht entgangen und er bedankt sich beim ganzen Verein, dass sie diesen «Traum-Mätsch» so hervorragend organisiert haben.