Gegen den FC Schaffhausen wird ein Verfahren eröffnet, nachdem Anhänger des Klubs in Winterthur ein Banner mit sexistischem Inhalt präsentierten. Drei Personen erhalten ein Stadionverbot.
Die Swiss Football League (SFL) eröffnete das Verfahren wegen des Transparents, das Anhänger des FC Schaffhausen beim Challenge-League-Spiel in Winterthur zeigten. Der Vorfall schlug hohe Wellen und erreichte auch die Politik.
Das Transparent stammt offenbar aus der «Bierkurve Schaffhausen», die sich auf Facebook auf fragwürdige Art und Weise rechtfertigt.
Am Montagmorgen sieht sich die «Bierkurve» noch einmal zu einem Statement gezwungen, bei dem man sich in Widersprüche verstrickt. Es sei klar gewesen, dass man mit dem Spruchband provoziere, das sei auch die Absicht gewesen.
So gesehen sei der Plan mehr als aufgegangen. Man habe sich im Vorfeld überlegt, ob man das Transparent ins Stadion bringen soll. Später steht im Statement geschrieben, dass die Aktion ein bisschen unüberlegt gewesen sei. Wie jetzt? Man hat sich doch im Vorfeld so viele Gedanken gemacht … Eine Entschuldigung bleibt nicht aus, doch die ist so halbherzig, dass man sie nicht wirklich ernst nehmen kann.
Urheber werden hart bestraft
Am Mittwoch hat nun die Swiss Football League kommuniziert, dass dank der ausgezeichneten Zusammenarbeit aller involvierten Stellen drei Urheber identifiziert und umgehend mit einem Stadionverbot belegt worden seien. Nach weiteren Beteiligten werde gefahndet.
Parallel zu den Massnahmen der SFL und des FC Winterthur hat die Polizei ein Ermittlungsverfahren wegen öffentlichem Aufruf zu Verbrechen oder Gewalttätigkeit eingeleitet.
Die Medienmitteilung im Wortlaut
Stadionverbote gegen Urheber des Sexismus-Transparents
Die Swiss Football League eröffnete gegen den FC Schaffhausen ein Verfahren, nachdem Anhänger des Klubs in Winterthur ein Banner mit sexistischem Inhalt präsentierten. Dank ausgezeichneter Zusammenarbeit aller involvierter Stellen konnten drei der Urheber der zu verurteilenden Aktion bereits identifiziert und umgehend mit einem Stadionverbot belegt werden.
Die Swiss Football League (SFL) verurteilt den Vorfall der Schaffhausen-Supporter im Gastsektor des FC Winterthur noch einmal in aller Schärfe. Sexismus und jede andere Form der Diskriminierung haben im Schweizer Fussball keinen Platz. Bereits am Montag hatte die SFL den Fall den Disziplinarbehörden zur Kenntnis gebracht, welche ein Verfahren gegen den FC Schaffhausen eröffnete.
Parallel dazu lief in enger Zusammenarbeit mit dem FC Winterthur, der Stadtpolizei Winterthur, der Kantonspolizei Zürich und der Schaffhauser Polizei die Fahndung nach den Urhebern des Transparents mit herabwürdigenden und zu Gewalt aufrufenden Botschaften. Diese Bemühungen waren bereits von Erfolg gekrönt: drei Personen konnten identifiziert und mit einem zweijährigen, schweizweiten Stadionverbot belegt werden. Nach weiteren Beteiligten wird gefahndet.
Ein starkes Zeichen setzen
«Die ausgezeichnete Kooperation der verschiedenen Stellen hat dazu geführt, dass die Verantwortlichen dieser inakzeptablen und scharf zu verurteilenden Aktion rasch und konsequent bestraft werden konnten», zeigt sich Claudius Schäfer, CEO der SFL, zufrieden. «Es ist ein starkes Zeichen: Wer sich in unseren Stadien in irgend einer Art diskriminierend, z.B. sexistisch, rassistisch oder homophob äussert, muss mit allen Konsequenzen rechnen.»
Mösli: «Wer provoziert, muss Konsequenzen tragen»
Auch für Andreas Mösli, Geschäftsführer des FC Winterthur, ist klar: «Wer dermassen provoziert, muss die Konsequenzen tragen – und wird hoffentlich daraus lernen.» Die Ahndung soll auch ein Zeichen sein, so Mösli: «Der FCW steht für die Grundwerte Respekt, Toleranz und Weltoffenheit.»
Parallel zu den Massnahmen der SFL und des FC Winterthur hat die Polizei ein Ermittlungsverfahren wegen öffentlichem Aufruf zu Verbrechen oder Gewalttätigkeit eingeleitet.