Nagelsmann lobt die Nati und Akanji «Wenn ihr wollt, seid ihr einer der Geheimfavoriten»

Von Andreas Böni aus Frankfurt

24.6.2024

«Die Nati kann von Grösserem träumen»

«Die Nati kann von Grösserem träumen»

Für Andreas Böni, Chefredaktor blue Sport, war Dan Ndoye beim 1:1 gegen Deutschland der beste Spieler. Er ist sich vor den Achtelfinals sicher: Die Nati muss sich vor niemanden verstecken.

23.06.2024

Deutschlands Trainer Julian Nagelsmann findet warme Worte für die Schweiz. Was Nati-Coach Murat Yakin und Captain Granit Xhaka dazu sagen.

Von Andreas Böni aus Frankfurt

24.6.2024

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die Schweiz spielt gegen Deutschland 1:1 unentschieden. Die Schweiz sei «sehr gallig, sehr aggressiv. Akanji hat den Laden super zusammengehalten», sagt Julian Nagelsmann nach dem Spiel.
  • Auch Murat Yakin spricht sein Lob aus. Die Leistungen von Xhaka und Akanji seien «Spitzenklasse» gewesen.
  • Im Achtelfinal wartet mit grösster Wahrscheinlichkeit Kroatien oder Italien auf die Nati. Xhaka: «Wir schauen die Spiele in aller Ruhe. Die Mannschaft ist hungrig (...). Das wollen wir nun im Achtelfinal zeigen.»

Deutschland gleicht in der Nachspielzeit gegen die Nati zum 1:1 aus und klaut ihr den Gruppensieg. Murat Yakin sagt: «Ich muss der Mannschaft ein grosses Kompliment machen, die alles sehr gut umgesetzt hat. Es war ein taktisches Spiel. Die Art und Weise, wie wir gespielt haben, macht mich sehr happy. Dass wir uns nicht belohnt haben, tut mir leid für die Mannschaft. Wenn du bis zur 92. Minute führst, dann ist es schade.» Er sei aber froh und glücklich, dass man die Gruppenphase ohne Niederlage bestritten habe. «Das System bei uns funktioniert, die Strategie auch.»

Der Nati-Coach bringt dabei Fabian Rieder überraschend von Anfang. «In der normalen Situation hätte Ruben Vargas gespielt, aber er konnte am Tag vor dem Spiel nicht voll trainieren», so Yakin. «Fabian Rieder hat dann eine tolle Leistung geboten.» Yakin lobt daneben auch Xhaka und Akanji: «Was sie geleistet haben, war Spitzenklasse. Sie gehen als Vorbilder voran.»

Granit Xhaka, der zum Mann des Spiels gewählt wurde, sagt: «Der Jubel von den Deutschen nach dem 1:1 zeigt alles. Respekt an die ganze Mannschaft, was wir defensiv geleistet haben. Ich bin sehr stolz.»

Der deutsche Bundestrainer Julian Nagelsmann sagt: «Die Spieler wollten unbedingt ein Unentschieden, das hat man gemerkt. Am Ende ist es ein sehr verdienter Punkt, wir haben viel riskiert. Wer nichts wagt, der nicht unentschieden spielt. Es war eine sehr gute Probe für K.-o.-Spiele, die Schweiz war ein sehr guter Gegner.»

Julian Nagelsmann lobt nach dem 1:1 das Team von Nati-Coach Murat Yakin.
Julian Nagelsmann lobt nach dem 1:1 das Team von Nati-Coach Murat Yakin.
Imago

Auf die Frage, ob man die Schweiz jetzt zu den Geheimfavoriten zähle, sagt er lachend: «Ich weiss nicht, ob ich euren Spielern und Murat diesen Rucksack anziehen möchte, aber wenn ihr wollt, seid ihr auch einer der Geheimfavoriten ...» Die Schweiz sei «sehr gallig, sehr aggressiv. Akanji hat den Laden super zusammengehalten. Eine gute Mischung aus erfahrenen Spielern und jungen, hungrigen Spielern.»

Ein Lob von Nagelsmann, das man mitnimmt Richtung K.-o.-Spiele. «Wir fühlen uns sehr geschmeichelt, wenn Julian das so sieht», sagt Yakin. «Aber wir sind in der Aussenseiterrolle, das passt besser zu uns …»

Italien oder Kroatien im Achtelfinal?

Nun wartet am nächsten Samstag in Berlin (18 Uhr) im Achtelfinal wohl Italien oder Kroatien. Auch Albanien ist noch möglich – wenn auch nicht wahrscheinlich. Gesperrt fehlen wird dann nach seiner zweiten Gelben Karte Silvan Widmer – Leonidas Stergiou wird ihn ersetzen. «Wir können ihn nun eine Woche vorbereiten», so Yakin. 

Xhaka zum nächsten Gegner: «Italien kennen wir natürlich, gegen Kroatien haben wir länger nicht gespielt. Wir schauen die Spiele in aller Ruhe. Die Mannschaft ist hungrig, hat eine neue Mentalität, wir sind weiter als vor sechs Monaten. Das wollen wir nun im Achtelfinal zeigen.»

Dann bricht Xhaka noch eine Lanze für Ricardo Rodriguez: «Dass er ablösefrei wechseln kann, versteht sowieso keiner. Also schaut Vereine, er muss einen langfristigen Vertrag haben ...»