UEFA bestraft Torjubel Bellingham darf gegen Nati spielen ++ 2 Spiele Sperre für Demiral nach Wolfgruss?

dpa

4.7.2024 - 21:52

Der beim Torjubel gegen Österreich gezeigte Wolfsgruss hat für Merih Demiral Folgen.
Der beim Torjubel gegen Österreich gezeigte Wolfsgruss hat für Merih Demiral Folgen.
KEYSTONE

Die UEFA greift offenbar hart durch. Demiral soll mit einer Sperre sanktioniert werden, schreibt die «Bild». Türkische Medien berichten, dass der Fall noch nicht abschliessend entschieden ist.

4.7.2024 - 21:52

Für Merih Demiral soll der beim Torjubel gegen Österreich gezeigte Wolfsgruss einem Medienbericht zufolge offenbar schwerwiegende Folgen haben. Nach Informationen der «Bild»-Zeitung habe die UEFA den Abwehrspieler der türkischen Nationalmannschaft für zwei Spiele gesperrt.

Damit würde der 26-Jährige seinem Team im EM-Viertelfinal am Samstag in Berlin gegen die Niederlande (21:00 Uhr) und in einem möglichen Halbfinal fehlen. Allerdings verbreiteten türkische Medien daraufhin Informationen des türkischen Verbands, dass eine Entscheidung in dem Fall noch nicht getroffen sei. Die UEFA wollte sich am Abend dazu zunächst nicht äussern. 

Demiral hatte beim 2:1 im Achtelfinal gegen Österreich nach seinem Treffer in Leipzig mit beiden Händen das Handzeichen und Symbol der «Grauen Wölfe» geformt und damit für viel Empörung gesorgt. Als «Graue Wölfe» werden die Anhänger der rechtsextremistischen «Ülkücü-Bewegung» bezeichnet, die in Deutschland vom Verfassungsschutz beobachtet wird. In der Türkei ist die ultranationalistische MHP ihre politische Vertretung und Bündnispartnerin der islamisch-konservativen AKP von Präsident Recep Tayyip Erdogan.

«Bild»: Geldstrafe für Bellingham 

Aus seinem Heimatland hatte Demiral zunächst auch Rückendeckung erhalten. Der Chef der ultranationalistischen MHP, Devlet Bahceli, bezeichnete schon die Einleitung des Verfahrens durch die UEFA als «Provokation». Der Schritt sei «äusserst voreingenommen und falsch».

Auch das türkische Aussenministerium hatte die Untersuchung verurteilt und als inakzeptabel bezeichnet. Nicht jede Person, die das Zeichen der Grauen Wölfe zeige, könne als rechtsextremistisch bezeichnet werden. Der Wolfsgruss sei in Deutschland zudem nicht verboten und die Reaktionen der deutschen Behörden «ausländerfeindlich». Das Ministerium bestellte am Mittwoch zudem den deutschen Botschafter ein.

Eine Strafe gibt es laut «Bild» auch für den Engländer Jude Bellingham. Der ehemalige BVB-Spieler in Diensten von Real Madrid soll nach einer obszönen Geste beim Torjubel nicht gesperrt werden, aber eine Geldstrafe von mindestens 20'000 Euro erhalten.

dpa