Die Schweizer Eishockey-Nationalmannschaft besteht mit dem 3:1 im Viertelfinal gegen Deutschland die mentale Reifeprüfung. Die Stimmen zum Spiel.
Keine Zeit? blue Sport fasst für dich zusammen
- Die Schweizer Hockey-Nati steht nach dem 3:1-Sieg über Deutschland im WM-Halbfinal.
- Nati-Coach Patrick Fischer meint zum Spiel: «Wir hatten die Deutschen unter Kontrolle, das gibt ein gutes Gefühl.»
- Nico Hischier erwähnt, dass die Schweiz ihren Spielplan konsequent durchzusetzen vermochte.
Vier K.o.-Spiele in Folge hatten die Schweizer gegen Deutschland verloren, war dieser «Fluch» innerhalb des Teams ein Thema? «Das kam schon mehr von aussen, aber letztendlich war es die Realität», sagte Nico Hischier, der mit dem 2:0 (17.), seinem sechsten Tor an diesem Turnier, das letztendlich entscheidende 2:0 erzielt hatte. Sie hätten versucht, es nicht als solchen anzusehen, sondern als neue Chance. «Wir wussten, wie weh es auf der anderen Seite tut, sagten uns: Egal was passiert, wir vertrauen während 60 Minuten unserem Spielplan. Das gelang uns heute.»
Hischiers Teamkollege bei den New Jersey Devils, Verteidiger Jonas Siegenthaler, fand, dass «wir mutig und sehr erfahren agierten. Nach dem 1:2 verloren wir etwas unser Spiel, nicht aber die Coolness. Keiner schob Panik.» Genau daran hatten die Schweizer intensiv gearbeitet und wurden nun dafür belohnt.
Fischer: «Wir hatten die Deutschen unter Kontrolle»
Nationaltrainer Patrick Fischer sagte dazu: «Die Coolness auch in schwierigen Momenten nicht zu verlieren, dann, wenn der Druck am grössten ist und alle nervös sind, weiter sauber zu spielen, ist das Schwierigste im Sport. Im vergangenen Jahr (als es im Viertelfinal gegen Deutschland eine 1:3-Niederlage absetzte) gelang uns das nicht, daher freut es mich, dass wir das heute geschafft haben.»
Grosse Freude hat Fischer auch daran, wie die Mannschaft verteidigt. Die Schweizer liessen im sechsten Spiel in Folge keinen Treffer bei fünf gegen fünf zu. «Wie immer im Leben lernt man aus schwierigen Momenten. Wir kassierten diese Saison viele Niederlagen, weil wir kein Tor schossen. Wir mussten uns also in der Defensive verbessern. Wir hatten die Deutschen unter Kontrolle, das gibt ein gutes Gefühl.» Dass nach dem 1:2 nach vorne nicht mehr viel ging, begründete Fischer mit der Konterstärke des Gegners. «Deshalb waren wir vorsichtig.»
Bertschys «Verzweiflungsschuss»
Eine kitschige Geschichte schrieb Christoph Bertschy. Zu Beginn des Turniers noch der 13. Stürmer, war er gegen die DEB-Auswahl mit zwei Treffern der Matchwinner. Das 1:0 (8.) erzielte er in Unterzahl. «Es war ein Verzweiflungsschuss», gab der Stürmer von Fribourg-Gottéron zu. «Ich war schon lange auf dem Eis, sah, dass ich etwas Platz habe. Deshalb lief ich noch etwas, um Zeit zu schinden und schoss dann einfach. Zunächst sah ich nicht mal, dass der Puck drin war.» Bertschy führte den Sieg auf «die extrem gute Teamleistung zurück». Keiner sei sich für etwas zu schade gewesen, deshalb hätten sie verdient gewonnen.
sda/lih