Dem SC Bern fehlt noch ein Sieg zum Gewinn des 16. Meistertitels, dem dritten in den letzten vier Jahren. Die Berner gewinnen in Zug im vierten Finalspiel 3:1 und führen in der Serie ebenfalls 3:1.
Nach vier Spielen liegen alle Vorteile bei Bern. Zug hatte zwar deutlich mehr vom Spiel, Bern aber liess sich nicht beirren und überzeugte mit Effizienz. Im zweiten Drittel erzielten sie aus zehn Schüssen zwei Tore, beide Male war Gaëtan Haas erfolgreich. Zug verkürzte zwar noch einmal, doch Mark Arcobello sorgte gut zwei Minuten vor dem Ende mit einem Schuss ins leere Tor für die Entscheidung zu Gunsten der Gäste.
«Ich bin überzeugt, dass wir am Donnerstag reagieren können», hatte Reto Suri nach der 1:4-Niederlage am Dienstag in Bern gesagt. Der Zuger Stürmer sollte recht behalten. Anders als am Dienstag, als Bern bereits nach 13 Minuten 3:1 geführt hatte, verschliefen die Zuger den Start dieses Mal nicht. Im Gegenteil: Der EVZ drückte von Beginn weg aufs Tempo, hielt die Intensität hoch und erarbeitete sich zahlreiche Chancen.
Arcobello setzt erneut den Schlusspunkt
Tore wollten aber vorerst keine fallen. Im ersten Drittel kam Dario Simion mit einem Pfostenschuss (17.) dem Treffer am nächsten. Auch nach der ersten Pause war Zug die dominierende Mannschaft. In Führung gingen aber die Berner – bei der ersten Powerplay-Gelegenheit. Haas, der bereits im ersten Auswärtsspiel den ersten Treffer erzielt hatte, bezwang Tobias Stephan aus kurzer Distanz.
Kurz nach Spielmitte erhielten auch die Zuger ein Powerplay. Und prompt trafen sie zum Ausgleich. Das Tor von Garrett Roe wurde aber wegen Torhüter-Behinderung aberkannt. Ein umstrittener Entscheid, jedenfalls liessen sich die Zuger davon kurzfristig aus dem Konzept bringen. Thomas Thiry verlor die Scheibe und Haas erhöhte nach einem Abpraller auf 2:0 (37.).
25:13 für Zug lautete das Schussverhältnis nach 40 Minuten, 0:2 aber stand es auf der Resultattafel. Diese Hypothek war zu gross, obwohl Zug nicht aufgab, Lino Martschini im Powerplay noch verkürzte (45.) und der EVZ auch in der Folge zu zahlreichen Möglichkeiten kam. Doch wie so oft entschied ein Schuss ins leere Tor die Partie. Arcobello hatte bereits im letzten Spiel zweimal getroffen und den Schlusspunkt gesetzt.
Alles spricht für Bern
Zug darf Hoffnung daraus schöpfen, dass es den SCB in Spiel 4 über weite Strecken dominierte. Mit einer solchen Leistung und mit etwas mehr Glück als am Donnerstag kann es die Berner in jedem Spiel bezwingen. Und Bern hat schon einmal in einem Final – 2012 gegen die ZSC Lions – eine 3:1-Führung in der Serie verspielt.
Bern aber hat, und das spricht nicht für Zug, in den letzten vier Jahren nur gerade eine Playoff-Serie verloren, vor einem Jahr in den Halbfinals gegen die ZSC Lions (2:4). Und der Kern dieser überaus erfahrenen Berner Mannschaft hat sich nicht gross verändert.
Zug – Bern 1:3 (0:0, 0:2, 1:1)
7200 Zuschauer (ausverkauft). – SR Lemelin/Hebeisen, Castelli/Kovacs. – Tore: 25. Haas (Ausschluss Klingberg) 0:1. 37. Haas 0:2. 45. Martschini (Roe/Ausschluss Berger) 1:2. 58. Arcobello 1:3 (ins leere Tor). – Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Zug, 4mal 2 Minuten gegen Bern. – PostFinance-Topskorer: Arcobello; Roe.
Zug: Stephan; Thiry, Alatalo; Diaz, Zryd; Schlumpf, Zgraggen; Stadler; Klingberg, Roe, Everberg; Martschini, Flynn, Suri; Lammer, Senteler, Simion; Schnyder, Albrecht, Leuenberger; Zehnder.
Bern: Genoni; Untersander, Burren; Krueger, Blum; Andersson, Beat Gerber; Colin Gerber; Rüfenacht, Arcobello, Moser; Boychuk, Mursak, Ebbett; Sciaroni, Heim, Scherwey; Berger, Haas, Bieber; Kämpf.
Bemerkungen: Zug ohne McIntyre, Widerström und Morant (alle überzählig). Bern ohne Almquist (gesperrt), Kamerzin, Grassi (beide verletzt), Marti und Brügger (beide überzählig). Pfostenschuss Simion (17.). Tor von Roe wegen Torhüterbehinderung aberkannt (31.). Timeout Zug (57:53). Zug von 57:43 bis 57:51 und von 58:00 bis 59:32 ohne Torhüter.