Der FC Basel vertritt die Schweiz auch in den Viertelfinals der Conference League. Doch das Rückspiel gegen Bratislava war ein Krimi bis zur letzten Minute. Gut hat sich Marwin Hitz so akribisch auf ein mögliches Penaltyschiessen vorbereitet.
Marwin Hitz parierte im Penaltyschiessen gleich die ersten beiden Versuche von Juraj Kucka und Tigran Barseghjan. Die Basler Schützen Andy Diouf, Zeki Amdouni, Riccardo Calafiori und Darian Males trafen alle. Was so schlecht begonnen hatte, endete für den FC Basel damit mit dem Vorstoss in die Viertelfinals. Dabei rettete Amdouni die Basler erst in der 93. Minute überaus glücklich in die Verlängerung.
Die akribische Penalty-Vorbereitung von Marwin Hitz
Entsprechend gross war bei den Spielern und auch beim Trainer Heiko Vogel die Erleichterung nach der Partie. Umso mehr, weil die Basler schlecht in die Partie starteten. Es sei genau das passiert, was man um jeden Preis verhindern wollte, meint Marwin Hitz im Interview nach der Partie. «Trotzdem sind wir ruhig geblieben und wurden mit dem späten Ausgleich belohnt.»
Danach wollten die Basler eigentlich den Sack zumachen und hatten auch das Vertrauen dafür. Es reichte trotzdem nicht ganz, sodass Hitz im Penaltyschiessen sein ganzes Können unter Beweis stellen musste. Das tat der Basler Keeper mit Bravour. Er hält die ersten beiden Penaltys, während seine Kollegen alle zielsicher vom Punkt waren.
«Mein Goalietrainer hat mich wirklich perfekt auf das Schiessen vorbereitet», verrät Hitz. Schon nach dem Hinspiel haben die beiden die Penaltyschützen genau analysiert. «Und am Ende war es zu 100 Prozent zutreffend, was er mir auf meinen Zettel geschrieben hat.»
«Die Brechstange könnt ihr in der Kabine lassen»
Während Hitz die Nerven behielt, raste der Puls von Trainer Heiko Vogel. «760, Tendenz fallend», sagt der Coach nach dem Spiel sichtlich erleichtert und mit einem Lächeln.
In der ersten Halbzeit war es Vogel weniger zum Lachen zumute. «Es ist zwar vieles aufgegangen, aber wir hatten zu viele individuelle Fehler, welche Bratislava eiskalt ausgenutzt hat.» Trotzdem blieb Vogel ruhig: «Ich hab den Spielern in der Halbzeit gesagt, die können die Brechstange gerne hier in der Kabine lassen.» Das hat seine Mannschaft auch getan und wurde für die Geduld mit dem späten Ausgleich gegen den defensiven Gegner doch noch belohnt.
Am Wochenende steht mit dem Duell gegen YB für den FC Basel bereits der nächste Kracher auf dem Programm. Doch so weit mag Vogel im Moment noch nicht denken. «Jetzt geniessen wir erst einmal diesen Abend und morgen denke ich dann an die Young Boys.»
Von Martin Abgottspon