Der FC Basel verliert gegen Olympique Marseille auch das Rückspiel in den Achtelfinals der Conference League 1:2, scheidet aus und kann sich für einen lange überzeugenden Auftritt nicht belohnen.
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Matchbericht
Um 20:17 Uhr verfliegt die Hoffnung des FC Basel auf einen Sieg gegen Olympique Marseille. Der eingewechselte Brasilianer Gerson flankt auf der linken Seite, der Türke Cengiz Ünder nimmt den Ball aus der Luft und bezwingt FCB-Goalie Heinz Lindner mit einem wuchtigen Schuss. Es ist das 1:1 in der 74. Minute in diesem Rückspiel der Conference-League-Achtelfinals, das die Basler Euphorie am Donnerstagabend abrupt bremst, die sich während des Spiels zuvor langsam entwickelt hatte.
Weil diesmal ein ganz anderer FCB auf dem Feld steht als noch vor Wochenfrist in Marseille, als die Franzosen spielerisch doch meist klar überlegen waren und nur Unvermögen im Abschluss beziehungsweise ein starker Heinz Lindner im Tor des FCB eine höhere Niederlage als das 1:2 verhinderte.
Der Österreicher war auch im Rückspiel ein Rückhalt für die Mannschaft von Interimstrainer Guillermo Abascal. Und er war am Ursprung eines Moments, der die 22'081 Zuschauerinnen und Zuschauer im heimischen St.-Jakob-Park noch mehr an eine Wende in diesem Duell mit dem Zweiten der französischen Ligue 1 glauben liess. In der 35. Minute hechtete Lindner gegen Amine Harit in die richtige Ecke und parierte den Penalty des Marokkaners, den Wouter Burger mit einem ungeschickten Tackling verursacht hatte, nachdem der FCB bei einem eigenen Eckball zu weit aufgerückt gewesen war.
Die Hoffnung nach dem Führungstor
Es sollte nicht die einzige Parade des FCB-Goalies sein. Gegen Cedric Bakambu, der den Penalty-Nachschuss in den Nachthimmel befördert hatte, reagierte er mehrmals überragend. Und hielt so für sein Team die Hoffnung am Leben, schliesslich würde ein Tor für die Verlängerung reichen. Und dieses eine Tor, es sollte kommen. Sebastiano Esposito, der Torschütze aus dem Hinspiel, brachte in der 62. Minute eine zu weit geratene Flanke zurück in den Strafraum, wo Dan Ndoye seinem Gegenspieler entwischte und mit einem Flugkopfball Steve Mandanda im Tor von Marseille bezwang.
Es war die Belohnung für die engagierte Leistung eines FCB, der zuletzt auch in der Meisterschaft stabiler aufgetreten war. Bis Gerson und Ünder den Aufschwung jäh stoppten. Nach dem Gegentor kamen die Basler nur noch selten in die Gefahrenzone, Marseille hatte mehr Spielkontrolle, und nach einem Konter in der Nachspielzeit sorgte Valentin Rogier dafür, dass OM auch das zweite Spiel 2:1 gewinnen sollte.
Somit endet für den FC Basel die europäische Saison. Der Auftritt gegen Marseille dürfte dem Team indes Zuversicht geben für die Meisterschaft, obwohl eine Aufholjagd gegen den FCZ unwahrscheinlich bleibt.
Telegramm
Basel – Olympique Marseille 1:2 (0:0)
22'081 Zuschauer. – SR Dias (POR). – Tor: 63. Ndoye (Esposito) 1:0. 74. Cengiz Ünder 1:1. 93. Rongier 1:2.
Basel: Lindner; Lang (68. Katterbach), Frei, Pelmard, Tavares; Xhaka (82. Palacios), Burger (68. Kasami); Ndoye (87. Males), Esposito, Millar; Tschalow (82. Chipperfield).
Marseille: Mandanda; Lirola (73. Kamara), Saliba, Caleta-Car, Peres; Harit (63. Gerson), Guendouzi, Rongier, Gueye; Cengiz Ünder (93. Balerdi), Bakambu (63. Milik).
Bemerkungen: Basel ohne Petretta, Padula (beide verletzt), Pavlovic und Szalai (beide nicht spielberechtigt). Marseille ohne Payet (gesperrt) und Gonzalez (verletzt). 35. Lindner hält Foulpenalty von Harit. Verwarnungen: 26. Tschalow (Foul). 34. Burger (Foul). 38. Sampaoli (Trainer/Reklamieren), 70. Peres (Foul), 76. Ndoye (Foul), 86. Mandanda (Spielverzögerung), 94. Tavares, Balerdi und Gerson (alle wegen Unsportlichkeit).