Mit einem eindrucksvollen Auftritt fertigte Chelsea zu Hause Juventus gleich mit 4:0 ab. Die Blues stehen damit nicht nur im Achtelfinale der Champions League, sondern senden auch ein Zeichen an die Gegner.
Der Titelverteidiger war gegen den – bereits qualifizierten – italienischen Rekordmeister die klar bessere Mannschaft, weshalb der Sieg auch in dieser Höhe in Ordnung ging.
Für Chelsea-Coach Thomas Tuchel war es dabei eine spezielle Partie, auch wenn er sich dessen offenbar erst gar nicht bewusst war. So mussten ihn Reporter an der Pressekonferenz daran erinnern, dass es sein 50. Spiel als Trainer der Blues war.
Bei seinem ersten kleinen Jubiläum hatte Tuchel zuvor eine «aussergewöhnliche Performance» gesehen: Die alte Dame hatte im Jahr 2004 zuletzt ein Pflichtspiel mit vier Treffern Unterschied verloren.
Torgefährliche Defensive
Seit Januar erst ist Tuchel an der Stamford Bridge verantwortlich – angetreten war er mit der Ansage, dass es für jeden Gegner unangenehm sein soll, gegen sein Team zu spielen. Tatsächlich hat der Deutsche, nicht nur wegen des Champions-League-Triumphs im Sommer, eine nur schwer zu bezwingende Maschine kreiert. «Man muss die richtige Mischung finden», hielt Tuchel nach dem Spiel fest.
Zum 31. Mal im 50. Spiel konnte sein Team zu Null spielen. Insgesamt kassierte man dabei nur 24 Gegentore. Die Defensive ist nicht nur eine fast uneinnehmbare Festung, sondern auch äusserst torgefährlich. Die Werte sind – über alle Wettbewerbe gesehen – beeindruckend.
Mit Trevoh Chalobah markierte ein Eigengewächs den ersten Treffer. Der 22-Jährige wurde auch als «Man of the Match» ausgezeichnet. Reece James ist zwar nominell Rechtsverteidiger, trifft aber wie ein Stürmer. Auch gestern skorte der 21-Jährige wieder. Und Antonio Rüdiger, der vor Tuchels Ankunft in London einen schweren Stand hatte, war an der Entstehung von gleich drei Treffern beteiligt.
Nicht auf dem Scoresheet erwähnt ist Thiago Silva. Doch seine Rettungstat gegen Alvaro Morata war matchentscheidend und ein weiterer Beweis, wie sinnvoll die Verpflichtung des brasilianischen Routiniers war. Mit Edouard Mendy hat man noch einen Keeper zwischen den Pfosten, der in der Gruppenphase erst einmal bezwungen wurde. In 13 der letzten 17 Champions-League-Spielen blieb er unbezwungen.
Kommt nun auch Man Utd unter die Räder?
In der Offensive glänzten in Abwesenheit von Starstürmer Romelu Lukaku und Kai Havertz dieses Mal die nicht immer gesetzten Hakim Ziyech und Callum Hudson-Odoi. Vor allem der 21-jährige Engländer zeigt immer mehr, warum so viele Experten von ihm schwärmen. Dem flinken Flügelspieler gelang auch der dritte Treffer. Der letzte Treffer markierte Timo Werner. Wenn sogar das deutsche Sorgenkind noch in Fahrt kommt, wird es für die Gegner sicher ungemütlich.
Währen die Blues in der Vergangenheit mehr Fussball arbeiteten, setzt man nun auch auf spielerische Klasse. «Abramovich möchte unterhalten werden», gab Tuchel die Devise seines Chefs durch.
Durch den hohen Sieg und den direkt gewonnenen Vergleich gegen Juventus hat sich Chelsea nicht nur vorzeitig für das Achtelfinale der Königsklasse qualifiziert, sondern auch die beste Ausgangsposition für den Gruppensieg. In der Premier League stehen die Nordlondoner ebenfalls mit nur einer Saisonniederlage (0:1 gegen Meister Manchester City) an der Tabellenspitze. Und am Wochenende steht schon der nächste Höhepunkt an, wenn Manchester United an der Stamford Bridge gastiert.
So 28.11. 17:25 - 19:30 ∙ blue Sport Live ∙ Le direct: Chelsea FC - Manchester United FC
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