Borussia Dortmund steckt tief in der Krise. Für die TV-Experten Dietmar Hamann und Mario Basler ist Nuri Sahin nicht der richtige Trainer für eine Wende. In der Königsklasse muss Sahin und der BVB liefern.
20.01.2025, 19:34
Syl Battistuzzi
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Nach der dritten Bundesliga-Pleite in Serie beträgt der Rückstand von Borussia Dortmund auf einen Champions-League-Platz bereits sechs Punkte.
- Besonders in der Kritik beim Tabellenzehnten steht Trainer Nuri Sahin. Vor allem die TV-Experten Didi Hamann und Mario Basler schiessen gegen den Jung-Trainer.
- Sahin wehrt sich gegen die Angriffe. Doch um das schnelle Aus bei seinem Herzensklub zu verhindern, muss er das Ruder schnell wieder herumreissen.
- Am Dienstagabend sind in der Champions League auswärts gegen Bologna Punkte gefordert.
Borussia Dortmund verliert am Freitagabend mit 0:2 gegen Eintracht Frankfurt. Es ist bereits die dritte Niederlage in der Bundesliga in Serie. Eine solche Negativserie hat der stolze Revierclub zuletzt im November 2017 erlebt.
Nach dem völlig verkorksten Bundesliga-Start in das Jahr 2025 (noch kein Zähler) ist höchste Gefahrenstufe. Geschäftsführer Lars Ricken stellt ihm zwar erneut eine Job-Garantie aus – aber explizit nur bis Dienstag, wenn die taumelnde Borussia in der Champions League beim FC Bologna antritt (live ab 21 Uhr auf blue Sport). «Es ist in seiner und unserer Verantwortung, dass wir für Borussia das Beste herausholen müssen. Nuri wird in Bologna auf der Bank sitzen mit der klaren Erwartungshaltung, dass wir jetzt Siege und Erfolgserlebnisse brauchen», so Ricken.
Di 21.01. 19:55 - 00:00 ∙ blue Sport Live ∙ Bologna FC 1909 - Borussia Dortmund
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Event-Start in: 19h 48min 32sek
In der Ära nach Kultcoach Jürgen Klopp haben Trainer wie Peter Bosz, Lucien Favre, Marco Rose oder Edin Terzic bei deutlich besseren Bilanzen ihren Posten räumen müssen. Sahins grosser Kredit scheint nach einem schwachen halben Jahr schon aufgebraucht.
Basler schiesst scharf gegen BVB-Coach
Wenig bis gar kein Kredit hat der Jung-Coach bei einigen früheren Fussball-Grössen. Didi Hamann meinte: «Borussia Dortmund ist kein Job, um zu lernen.» Und Mario Basler kritisierte kürzlich in der Sendung «Doppelpass» Sahin: «Der hat null Ausstrahlung, der versinkt in sich selbst. Den kannst du nicht richtig ernst nehmen.» Für Basler hat Sahin in Dortmund «von Anfang an alles verkehrt gemacht.»
Aus taktischer Sicht bemängelte Basler, dass der BVB zu fest von hinten herausspielen wolle und so gefährliche Situationen vor seinem eigenen Tor kreiere. Beim risikoreichen Spielaufbau nimmt Goalie Gregor Kobel eine wichtige Rolle ein – und verzweifelt auch manchmal, weil es keine Anspielstationen gibt.
Sportdirektor Kehl wehrte sich danach und bezeichnete Baslers Aussagen als «unangebracht, respektlos und auch einfach falsch». Auch der angezählte Sahin schlug öffentlich zurück. Er wehrt sich dagegen, aus Prinzip auf sein riskantes System zu setzen.
Sahin wehrt sich – Bologna als Schicksalsspiel?
«Wenn sie mit richtigen Fussball-Experten reden, werden die ihnen sagen, dass das Spiel über den Dritten ein Grundprinzip ist und das Leben gegen eine Mann-gegen-Mann-Deckung viel einfacher macht – das hat nichts mit stur zu tun», hält der 36-Jährige fest. Zumal viele lang geschlagene Bälle oft schnell wieder zurückkommen würden, erläutert Sahin.
Ob nun die Wahrheit näher bei den TV-Experten liegt oder doch bei Sahin, kann offen bleiben. Am Ende muss Sahin und der BVB in Bologna einen soliden Auftritt hinlegen, um sein schnelle Aus als Cheftrainer seines Herzensklubs zu verhindern.
«Die Argumente sind Leistung und Ergebnisse. Ich brauche nicht alle drei Tage eine Bestätigung, dass ich im Amt bin. Wir wissen alle um die Lage»
BVB-Trainer
