Mehr als 600 Tage verletzt Die traumhafte Rückkehr von Aldin Turkes: «Ich bin unglaublich stolz»

Von Chris Augsburger und Jan Arnet

20.9.2022

600 Tage verletzt: Aldin Turkes feiert Traum-Comeback gegen Ex-Verein

600 Tage verletzt: Aldin Turkes feiert Traum-Comeback gegen Ex-Verein

Aldin Turkes spricht mit blue Sport über den Überraschungssieg im Cup gegen den FC Zürich. Nach langer Verletzung schiesst der Lausanne-Stürmer gleich zwei Tore gegen seinen Ex-Verein.

19.09.2022

Fast zwei Jahre lang fiel Aldin Turkes verletzungsbedingt aus. Nun feiert der Lausanne-Stürmer ein traumhaftes Comeback gegen seinen Ex-Klub FCZ. Im Gespräch mit blue Sport blickt Turkes optimistisch in die Zukunft.

Von Chris Augsburger und Jan Arnet

Er war auf der Überholspur und auf dem Weg nach ganz oben. Doch dann folgte am 23. Dezember 2020, ein Tag vor Heiligabend, der grosse Schock. Im Spiel gegen Lugano verdrehte sich der Torjäger übel das Knie und musste vom Platz getragen werden. Diagnose: Kreuzbandriss.

Wer weiss, wo Aldin Turkes heute stehen würde, hätte er sich damals nicht so schwer verletzt. In den beiden vorherigen Saisons wurde er in der Challenge League Torschützenkönig und stieg 2020 mit Lausanne in die Super League auf, wo der damals 24-Jährige mit 6 Toren in den ersten 14 Spielen ebenfalls auf sich aufmerksam machen konnte. Sein Marktwert stieg auf 3 Millionen Euro.

Doch nach der schweren Verletzung ist nichts mehr so, wie es mal war. Weil auch ein Nerv betroffen war, wusste Turkes lange nicht, ob er überhaupt wieder einmal Fussball spielen kann. Erst 609 Tage nach jenem verhängnisvollen Mittwochabend im Tessin steht der Stürmer im August dieses Jahres endlich wieder auf dem Platz.

«Eine unglaubliche Geschichte»

Nach drei Kurzeinsätzen in der Challenge League schickt ihn Trainer Ludovic Magnin am Sonntag im Cup gegen den FC Zürich in der 89. Minute auf den Platz. Lausanne ist 1:2 hinten, doch in der 95. Minute köpfelt Turkes den Unterklassigen tatsächlich in die Verlängerung.

Und es kommt noch besser für den 26-Jährigen: In der 114. markiert Turkes gegen seinen Ex-Klub, der ihn 2016 noch für zu wenig gut befunden hatte, auch noch den 3:2-Siegtreffer, schiesst Lausanne damit in den Achtelfinal und den Meister noch tiefer in die Krise.

«Eine unglaubliche Geschichte», sagt Turkes im Interview mit blue Sport. «Ich konnte es gar nicht realisieren, ich bin unglaublich stolz, dass ich nach der langen Verletzungszeit zwei Tore machen und der Mannschaft so helfen konnte. Ich bin unglaublich glücklich.»

Er hätte schon während seiner Verletzungspause immer an sich geglaubt, so Turkes. «Jetzt gebe ich einfach weiter Gas, ich will weiter Tore schiessen.» Von Trainer Magnin spüre er sehr viel Vertrauen, sagt der Stürmer. «Aber wir wissen beide, dass ich auch noch ein bisschen Zeit brauche.» Das Wichtigste sei nun ohnehin, gesund zu bleiben. Turkes: «Das Knie ist stabil, jetzt schaue ich vorwärts!»

Daumen hoch: Aldin Turkes will wieder angreifen.
Daumen hoch: Aldin Turkes will wieder angreifen.
Keystone