Bei aller Wut auf den Schiedsrichter müssen sich die Dortmunder nach dem 1:1 in Bochum auch an die eigene Nase fassen. Das macht allen voran Gregor Kobel, der auch zum grossen Kampf aufruft.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Dortmund spielt in Bochum nur 1:1 und kassiert einen herben Dämpfer im Kampf um den Meistertitel.
- Im Fokus steht Schiedsrichter Sascha Stegemann, der von den Dortmundern harsch kritisiert wird.
- Nati-Goalie Gregor Kobel will den Blick nach vorne richten und sagt: «Wir haben noch ein grosses Ziel. Dafür müssen wir kämpfen.»
«Heute ist es nicht mit rechten Dingen zugegangen», schimpft BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl. Und Trainer Edin Terzic hadert: «Es ist vielleicht für mich eine einmalige Chance in meinem Leben, so nah an die Meisterschale zu kommen. Und dann gibt es solche Entscheidungen.»
Die Dortmunder sind nach dem enttäuschenden 1:1 in Bochum mit dem Auftritt von Schiedsrichter Sascha Stegemann überhaupt nicht zufrieden. Gemäss der «Bild»-Zeitung seien Kehl, Terzic und BVB-Captain Marco Raus nach dem Abpfiff so sauer gewesen, dass sie sogar die Kabine des Unparteiischen stürmten. Es sei so laut geworden, «dass die Kabinenwände wackelten», schreibt die «Bild».
«Das ist Wahnsinn», ärgert sich auch Gregor Kobel über den ausbleibenden Pfiff von Schiri Stegemann bei der Penaltyszene um Karim Adeyemi. Dass sich der Unparteiische die Szene nicht noch einmal am Monitor anschaute, haltet Kehl für «absolut fahrlässig, feige und komplett falsch. Wir sind unheimlich erbost und haben unseren Unmut klar zu verstehen gegeben».
Kobel sucht die Schuld aber nicht nur beim Schiedsrichter-Team. «Wir hatten noch Chancen, zu treffen. Wir müssen das Spiel gewinnen», sagt der Schweizer Keeper und nimmt so auch seine Teamkollegen in die Pflicht. Nach dem Remis hat Dortmund nun zwei Punkte Vorsprung auf die Bayern, die am Sonntag mit einem Sieg bei Hertha Berlin aber wieder vorbeiziehen könnten.
Selbstkritik übt auch Julian Brandt, der sagt: «Man ärgert sich ein bisschen mehr über das, was man selbst beeinflussen kann und das waren am Ende die Chancen. Klar gibt es ein paar strittige Szenen, das macht es am Ende nicht besser, aber ich persönlich ärgere mich am meisten über das, was wir selbst am ehesten beeinflussen können.»
Kobel und Terzic wollen nach vorne gucken
Nun hat es der BVB nicht mehr selbst in der Hand und muss auf einen weiteren Ausrutscher der Bayern hoffen. «Noch ist nichts vorbei, noch nichts entschieden. Wir müssen jetzt nach vorne gucken», fordert Kobel. «Wir sind eine sehr gute Mannschaft mit sehr vielen Top-Charakteren, die auf jeden Fall wieder aufstehen werden. Wir haben noch ein grosses Ziel. Dafür müssen wir kämpfen.»
Auch Trainer Terzic will das Spiel abhaken und nach vorne blicken: «Jetzt geht es einfach darum, dass wir es nicht mehr in der eigenen Hand haben. Aber das bedeutet nicht, dass wir aufhören oder aufgeben. Wir sind Borussen. Egal, was passiert ist, werden wir alles dafür tun, nächste Woche wieder als Sieger den Platz zu verlassen.»
Nächste Woche trifft Dortmund zuhause auf Wolfsburg. Einen weiteren Ausrutscher darf sich der BVB kaum mehr erlauben, will er im Rennen um den Meistertitel bleiben.