«Schlagzeilenlieferant» Oliver Kahn kontert Lothar Matthäus nach dessen Bayern-Kritik

lbe

17.3.2022

Oliver Kahn kontert die Kritik seines ehemaligen Teamkollegen Lothar Matthäus.
Oliver Kahn kontert die Kritik seines ehemaligen Teamkollegen Lothar Matthäus.
Bild: Keystone

Lothar Matthäus kritisiert die Bayern zuletzt für ihren Umgang mit Starstürmer Robert Lewandowski, dessen Vertrag 2023 ausläuft. Die Klubführung gibt sich gelassen – und kontert den prominenten Kritiker.

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Der FC Bayern lässt sich in seiner Personalplanung weder in die Karten blicken, noch aus der Ruhe bringen. Die Verträge der Leistungsträger Robert Lewandowski, Thomas Müller und Manuel Neuer laufen allesamt im Sommer 2023 aus, eine Einigung wurde bisher nicht erzielt. Hat man die Gespräche noch gar nicht aufgenommen?

Insbesondere im Fall von Torjäger Lewandowski wundert sich der ehemalige deutsche Nationalspieler Lothar Matthäus, dass «nichts vorangeht». In einem Interview mit der «Sport Bild» hinterfragt Matthäus den Umgang der Bayern mit ihrem Torgaranten. «Wenn man bis jetzt nicht mit Lewandowski Kontakt aufgenommen hat, finde ich das respektlos. Das wäre unter Uli Hoeness oder Kalle Rummenigge undenkbar gewesen», sagt der ehemalige deutsche Nationalspieler unverblümt.

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Kahn: «Wir lassen uns nicht unter Druck setzen»

Zudem vermisst Matthäus beim deutschen Rekordmeister eine «klare Linie» und zweifelt an der Zwischenmenschlichkeit. Für ihn ist klar: «Der FC Bayern kann sich glücklich schätzen, dass Robert Lewandowski so einen super Charakter hat und ein Vollprofi ist. Er lässt sich nicht gehen.»

Die Retourkutsche folgt prompt. «Lothar hat nach seiner Spieler- und Trainerkarriere noch nie einen Verein geführt», holt Vorstandsboss Oliver Kahn im Gespräch mit dem «Münchner Merkur» zum Gegenschlag aus. «Leider interpretiert er seine Rolle als guter Fussballexperte zuletzt immer mehr als Schlagzeilenlieferant. Er wäre gut beraten, nicht über Themen zu sprechen, für die ihm jede Innensicht fehlt.»

Bezüglich der anstehenden Kaderplanung gibt sich Kahn denn auch demonstrativ gelassen: «Was die Gespräche angeht, bin ich sehr entspannt. Wir lassen uns dabei nicht von aussen unter Druck setzen.» Rückendeckung erfährt Kahn von Präsident Herbert Hainer. «Grundsätzlich hat sich der FC Bayern noch nie treiben lassen, weder von irgendwelchen Schlagzeilen noch von permanenten Gerüchten», macht der 67-Jährige klar.

Wiederholte Kritik von Matthäus

Ohnehin scheinen insbesondere die Worte von Matthäus bei den Bayern jeweils nicht wirklich Gehör oder Gewicht zu finden. Dessen Kritik nach der 2:4-Schmach gegen Bochum vor einigen Wochen erwidert FCB-Sportvorstand Hasan Salihamidzic wie folgt: «Was Lothar sagt, ist mir vollkommen wurst.»

Für die gereizte Reaktion hat Matthäus damals aber eine Erklärung. «Anhand seiner heftigen Reaktion auf meine Aussagen sieht man, dass es ihn berührt. Die Kritik an der Abwehr tut ihm weh und Hasan weiss: Es ist die Wahrheit.» Bleibt nur die Frage, ob das auch auf Oliver Kahn zutrifft.