Stadtratswahlen Winterthurer SVP schickt Wolf und Wegelin ins Rennen

fn, sda

20.5.2021 - 11:43

Die Winterthurer SVP schickt für die Stadtratswahlen 2022 gleich zwei Kandidierende ins Rennen: Maria Wegelin und Thomas Wolf. Die Partei will nicht nur den 2018 verlorenen Sitz zurückerobern, sondern gleich zwei Sitze holen.

«Von der Wählerstärke her stehen uns zwei Sitze im Stadtrat zu», begründete Markus Reinhard, Vizepräsident der Winterthurer SVP, am Donnerstag die Doppel-Kandidatur. Der Verlust des Sitzes von Josef Lisibach im Jahr 2018 sei hart gewesen. Nun gebe es in der Winterthurer SVP aber eine neue Dynamik und viel Optimismus.

Dies erklärt wohl auch, weshalb sich gleich acht SVP-Mitglieder für eine Kandidatur meldeten. Sieben davon wurden genauer geprüft. Das Rennen machten schliesslich die Winterthurer SVP-Präsidentin Maria Wegelin und Fraktionspräsident Thomas Wolf.

Als Rednerin an Corona-Demo

Die knapp 43-jährige Wegelin ist Gemeinderätin und Tierärztin mit Spezialgebiet Veterinär-Pathologie. Sie wolle den Winterthurern vor Augen führen, mit welch unsinnigen Themen sich die Politik aktuell beschäftige. «Diversität, Frauenquoten, gratis Damenhygiene-Produkte, Regenbogenfahnen und Laubbläser.»

Vieles davon sei reine Symbolpolitik, koste nur und bringe nichts. Die Politik sehe im Moment den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Wäre Wegelin im Stadtrat, würde sie «keine teuren Symptombehandlungen» machen.

Im Januar machte Wegelin Schlagzeilen, weil sie in Schwyz als Rednerin an einer Demonstration von Coronamassnahmen-Gegnern auftrat. Ein Auftritt, den sie nicht bereut, wie sie auf Anfrage sagte. Sie würde das jederzeit wieder machen.

Keine Unterstützung für die GLP

Der zweite SVP-Kandidat für den Stadtrat ist Thomas Wolf, Gemeinderat und Fraktionspräsident. Der 55-Jährige ist Wirt und Präsident des Winterthurer Wirteverbandes. Sein Ziel als Stadtrat wäre eine bürgernahe Verwaltung. Der Bürger müsse die Verwaltung beschäftigen, nicht umgekehrt, sagte Wolf.

Er kritisiert die Rot-Grüne Verkehrspolitik, die sich gegen das Auto richte, und fürchtet um die Sicherheit in Winterthur. So sei etwa das Islamistenproblem keineswegs gelöst.

Wolfs Ziel ist es, dass die Winterthurer Stadtregierung eine bürgerliche Mehrheit erhält. Dazu müsste aber nicht nur die SVP ihre erhofften zwei Sitze holen. Auch die FDP müsste zwei Sitze schaffen, also jenen Sitz wieder gewinnen, den sie an die GLP verloren hat.

Eine eigene Stadtpräsidiumskandidatur stellt die SVP nicht auf, um den amtierenden Stadtpräsidenten Michael Künzle (Mitte) nicht anzugreifen. Für den Wahlkampf will die SVP mit der FDP und der Mitte zusammenspannen – nicht aber mit der GLP.

fn, sda