Am Dienstagmorgen brach die Tunnelbohrmaschine "Delia" durch die letzten Zentimeter des Stollens in Thalwil.
Der Durchstich war vor allem ein Fest für die Mineure, die in den letzten sieben Monaten den Tunnel von der Sihl zum Zürichsee gebaut hatten.
Tunnelbohrmaschine «Delia» schafft den Durchstich in Thalwil - Gallery
Am Dienstagmorgen brach die Tunnelbohrmaschine "Delia" durch die letzten Zentimeter des Stollens in Thalwil.
Der Durchstich war vor allem ein Fest für die Mineure, die in den letzten sieben Monaten den Tunnel von der Sihl zum Zürichsee gebaut hatten.
Nach rund sieben Monaten hat Tunnelbohrmaschine «Delia» ihr Werk beendet: Am Dienstag ist der Durchstich beim Hochwasserentlastungsstollen in Thalwil erfolgt. Baudirektor Martin Neukom (Grüne) begleitete die Maschine und die Mineure auf dem letzten Meter.
Um Punkt 10.18 Uhr frass sich die Maschine durch die letzten Zentimeter Fels in Thalwil. Sie erreichte das Ziel beim bereits fertiggestellten Tunnelportal sogar einige Tage früher als geplant.
Unter den Klängen der Ouvertüre aus der Oper «Wilhelm Tell» traten die Mineure schliesslich aus dem Tunnel ins Freie. Unter die Arbeiter mischte sich im orangen Overall auch Baudirektor Martin Neukom. Er habe sogar den Startknopf drücken dürfen, sagte er.
Lob für die «zentimetergenaue Arbeit»
Während die Mineure den gelungenen Durchstich mit italienischer und schweizerischer Fahne feierten, lobte Neukom sie – auch auf Italienisch – für ihre Leistung und die zentimetergenaue Arbeit.
In seiner Ansprache erinnerte er an die vielen Hochwasserereignisse dieses Jahres in Europa. Der Klimawandel sei Realität, sagte Neukom. Neben dem Klimaschutz müsse deshalb auch am Hochwasserschutz gearbeitet werden. «Hier haben wir die bisher grösste Investition für den Hochwasserschutz im Kanton Zürich».
Schutz vor Milliardenschäden
Das mit Abstand grösste Hochwasser-Risiko im Kanton Zürich soll mit diesem Grossprojekt erheblich reduziert werden. Im Sommer 2026 dürfte der Stollen zwischen Sihltal und Zürichsee einsatzbereit sein.
Auslöser für das 175-Millionen-Projekt war das Hochwasser im Jahr 2005. Die Stadt Zürich entging damals nur knapp einer grossflächigen Überflutung der Innenstadt und des Hauptbahnhofs durch die Sihl. Die Schäden bei einer Überflutung würden in die Milliarden gehen.
Nach heutigen Erkenntnissen dürfte der Entlastungsstollen etwa alle 20 Jahre zum Einsatz kommen. Er hat jedoch eine Kapazität für Hochwasser, die statistisch gesehen nur alle 500 Jahre vorkommen.
paja, sda