Coronavirus – Schweiz Regierungsrätin Fehr nimmt Rassismus-Kritik «sehr ernst»

fn, sda

30.6.2022 - 08:36

Die Rassismus-Kritik wegen der Absage des Alba-Festivals sei Motivation, noch stärker auf Diskriminierungsfallen zu achten: Regierungsrätin Jacqueline Fehr (SP). (Archivbild)
Die Rassismus-Kritik wegen der Absage des Alba-Festivals sei Motivation, noch stärker auf Diskriminierungsfallen zu achten: Regierungsrätin Jacqueline Fehr (SP). (Archivbild)
Keystone

Regierungsrätin Jacqueline Fehr (SP), die von der Eidg. Kommission gegen Rassismus wegen der Absage des Alba-Festivals 2021 gerüffelt wurde, nimmt diese Kritik «sehr ernst». Aus aktuellem Anlass will sie an diesem Wochenende selber ans albanische Festival.

Die Einschätzung der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus sei für sie eine Motivation, noch mehr auf Diskriminierungsfallen zu achten und künftig noch umsichtiger zu sein, sagte Fehr gegenüber dem «Regionaljournal Zürich-Schaffhausen» von Radio SRF.

Ihrer Ansicht nach richtet sich die Kritik aber nicht nur gegen sie, sondern auch gegen die Medien und indirekt auch gegen die gesamte Bevölkerung. Zu diesem Zeitpunkt der Pandemie hätten sich viele, insbesondere Medien, auf einzelne Bevölkerungsgruppen und ihr Verhalten in der Pandemie konzentriert.

«Die Medienbeiträge in dieser Zeit waren voll von Fokussierungen auf diese Community», sagte Fehr. Man müsse in solchen Situationen aber besonders vorsichtig sein, um keine Sündenböcke zu konstruieren.

Gute Beziehungen

Fehr will an diesem Wochenende selber ans albanische Festival auf die Hardturm-Stadionbrache. «Ich fühle mich ganz sicher willkommen. Ich habe immer noch gute Beziehungen zu dieser Community.» Die Absage des Festivals im vergangenen Jahr habe daran nichts geändert.

Die Eidg. Kommission gegen Rassismus kam in einer Untersuchung zum Schluss, dass die Absage des Alba-Festivals 2021 zu Recht als diskriminierend empfunden worden sei. Fehr hatte dem albanischen Musikfestival wegen der raschen Ausbreitung des Coronavirus die Bewilligung entzogen. Dies auch mit der Begründung, die Impfquote in der albanischen Gemeinschaft sei tief.

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