Mehrere Leichen entdeckt Rund 100 Personen werden im Bodensee vermisst

SDA

24.6.2024 - 14:39

Im Bodensee werden derzeit mehr als hundert Personen vermisst. (Archivbild)
Im Bodensee werden derzeit mehr als hundert Personen vermisst. (Archivbild)
Keystone

Im Bodensee sind am Wochenende zwei Leichen gefunden worden, die schon länger im See lagen. Ihr Auftauchen hat vermutlich mit dem aktuellen Hochwasser zu tun. Insgesamt werden im See derzeit mehr als hundert Personen vermisst.

Die Identität der beiden jüngst gefundenen Personen war am Montag noch unklar. Am Samstagvormittag hatte eine Bootsfahrerin auf deutschem Gebiet einen männlichen Leichnam zwei Kilometer vor der Rheinmündung entdeckt.

Am Samstagabend entdeckten drei Kajakfahrern zwischen Hard A und Lindau D einen weiteren leblosen Mann im Wasser, teilte die Landespolizei Vorarlberg mit. Er dürfte schon mehr als sechs Monate tot sein. Eine Obduktion wurde angeordnet, sie soll am Dienstag stattfinden.

Wasserdruck hält Körper unten

Im Bodensee kommt es jedes Jahr zu tödlichen Unfällen. Die Statistik führt für 2023 insgesamt 15 tödlich verunglückte Personen rund um den See. In 13 Fällen handelte es sich um Badende.

103 Personen gelten aktuell als vermisst. In den vergangenen zehn Jahren wurden zehn Vermisstenfälle registriert, erklärte Bernhard Aigner, Kommandant der Seepolizei Hard A, gegenüber der österreichischen Nachrichtenagentur apa.

Seit August 2023 wird etwa ein Stand-up-Paddler vermisst, der sich trotz Starkwinds vor Lochau A auf den See begab. Im Januar 2012 gerieten zwei Fischer bei Fussach A in einen Sturm, lediglich ihr gekentertes Boot wurde gefunden.

Ab 50 Metern Tiefe halte der Wasserdruck den Körper unten, erläuterte Aigner. Die entstehenden Verwesungsgase reichten nicht aus, um den Leichnam an die Oberfläche zu treiben.

Wenn im Herbst und Frühjahr die unterschiedlich warmen Wasserschichten umgewälzt werden, bringt dieser Prozess manchmal aber nach oben, was in der Tiefe liegt. Auch durch Hochwasser oder Stürme können Vermisste wieder auftauchen. Dass gerade jetzt zwei Tote gefunden wurden, habe vermutlich mit dem Hochwasser in der jüngsten Zeit zu tun, sagte Aigner.

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