Coronavirus – Schweiz Schwyz reorganisiert wegen vielen Coronafällen Contact Tracing

SDA

12.10.2020 - 18:51

Im Kanton Schwyz hat die Zahl der positiv auf das Coronavirus getesteten Personen stark zugenommen. (Symbolbild)
Im Kanton Schwyz hat die Zahl der positiv auf das Coronavirus getesteten Personen stark zugenommen. (Symbolbild)
Source: KEYSTONE/GAETAN BALLY

Weil die Zahl der Coronafälle im Kanton Schwyz stark ansteigt, stossen die Contact Tracer an ihre Kapazitätsgrenzen. Neu müssen deswegen Infizierte jene Personen, mit denen sie in Kontakt standen, selbst informieren, wie das Departement des Innern am Montag mitteilte.

Über das Wochenende nahm die Zahl der positiv getesteten Personen im Kanton Schwyz um 99 auf 357 Fälle zu. Diese befinden sich alle in Isolation, 19 von ihnen sind in einem Altersheim, 9 von ihnen sind im Spital. Dazu kommen 383 Personen in Quarantäne und 293 Personen, die nach einem Auslandaufenthalt in Quarantäne geschickt wurden.

Auf die Frage, wieso es so viele Ansteckungen gebe, erklärte Regierungsrätin Petra Steimen (FDP) gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, es gebe Anzeichen, dass es sich um einzelne Veranstaltungen handle, aufgrund derer die Fallzahlen besonders im inneren Kantonsteil stark angestiegen seien.

Erstmals seit dem 21. Juli kam es im Kanton Schwyz wieder zu einem Todesfall im Zusammenhang mit Corona, wie das Departement mitteilte. Es handelte sich um einen 77 Jahre alten Mann mit Vorerkrankungen. Er lebte in einem Alters- und Pflegeheim. Insgesamt sind im Kanton Schwyz seit Beginn der Pandemie 26 Todesfälle registriert worden.

Angespannte Situation

Der Kanton Schwyz hatte bereits auf den Freitag einen starken Anstieg der Coronafälle von 198 auf 258 vermeldet. Das Departement bezeichnet in der Mitteilung die Situation im Kanton Schwyz als äusserst angespannt. Es müssten weiterführende kantonale Massnahmen in Aussicht gestellt werden.

Als erstes passt der Kanton sein Contact Tracing an. Dieses wird wegen der hohen Fallzahlen entlastet. Das Contact Tracing-Team werde telefonisch nur noch Mitbewohner und Intimpartner einer positiv getesteten Person kontaktieren, teilte das Departement mit. Es handle sich um die wichtigsten Kontakte, bei denen die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung am grössten sei.

Neu muss die positiv getestete Person helfen, ihr Umfeld zu informieren. Der kantonsärztliche Dienst stelle ihr einen Text zur Verfügung, den sie den weiteren Personen, mit denen sie in Kontakt gestanden sei, zustellen könne, teilte das Departement mit.

Da es im Interesse der betroffenen Person liege, dass ihre Kontaktpersonen informiert seien, gehe sie davon aus, dass die Selbstinformation funktioniere, erklärte die Regierungsrätin.

Das Contact Tracing werde im Kanton Schwyz durch die Lungenliga Zentralschweiz durchgeführt und zurzeit durch drei Personen beim Amt für Gesundheit und Soziales verstärkt, erklärte Steimen. Ausserdem rekrutiere der Kanton momentan zusätzliches Personal, um das Contact Tracing-Team weiter zu verstärken

Das Departement erinnerte daran, dass Personen, die beim Kontakt mit einer Person, die später positiv getestet wird, eine Maske getragen haben, sich nicht in Quarantäne begeben müssen. Eine Person in Quarantäne könne sich aber nicht aus der Quarantänepflicht befreien, indem sie eine Maske trage.

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