ZentralschweizNidwaldner Museum zeigt Ausstellung mit Werken von Liselotte Moser
rl, sda
24.8.2022 - 15:04
Die aus Luzern stammende Künstlerin Liselotte Moser, die 1983 in Stans NW gestorben ist, hat über 40 Jahre ihres Lebens in den USA verbracht. Das Nidwaldner Museum Winkelriedhaus zeigt bis am 30. Oktober ihr stark von der amerikanischen Kunst beeinflusstes Werk in einer Übersichtsausstellung.
24.08.2022, 15:04
SDA
Das Schaffen von «Miss Moser» wie sich die Künstlerin in Stans gerne hat ansprechen lassen, ist in der Öffentlichkeit noch wenig bekannt. Tatsächlich liess sie sich erst 1965 im Alter von knapp 60 Jahren in Nidwalden nieder.
Geboren wurde Liselotte Moser 1906 in Luzern. Im Alter von fünf Jahren erkrankte sie an Kinderlähmung, mit den Folgen hatte sie zeitlebens zu kämpfen. Sie studierte in Wien und besuchte in Bern eine Malerschule. 1927 zog sie mit ihrer Mutter Adèle Coulin Weibel nach Detroit.
Die nächsten knapp 40 Lebensjahre verbrachte Liselotte Moser in den USA. Ihre Mutter arbeitete als Kuratorin an der neu eingerichteten Textilabteilung am Detroit Institute of Arts. Über ihre Mutter kam sie in Kontakt mit der amerikanischen Kunstszene. In der gemeinsamen Wohnung von Mutter und Tochter trafen sich Kunstschaffende und Lehrer.
Mythologische Themen
Liselotte Moser schuf in ihrer Zeit in den USA mehrere hundert Kunstwerke. Der Einfluss der amerikanischen Kunst des früheren 20. Jahrhunderts lässt sich dabei nicht verleugnen, etwa des Amerikanischen Realismus, der wirklichkeitsnah und auch sozialkritisch den American Way of Life abbildete. Teilweise entfernte sich Liselotte Moser aber auch wieder von diesem Stil. So griff sie in ihren Textilarbeiten mythologische Themen auf.
Auch nach ihrer Rückkehr in die Schweiz malte Liselotte Moser weiter. Wegen den Folgen der Kinderlähmung malte sie vor allem das, was sie durch das Fenster sah – den Pilatus und das Stanserhorn, sowie den Baumboom in Stans.
Liselotte Moser vermachte der Gemeinde Stans rund 300 von ihr geschaffene Werke. Es handelt sich um Porträts, Stillleben, Aquarelle und Zeichnungen. Die Sammlung befindet sich als Dauerleihgabe im Nidwaldner Museum.
Breites Netzwerk
Weil über das Leben von Liselotte Moser nicht viel bekannt war, betrieb das Nidwaldner Museum für die Ausstellung nach eigenen Angaben einen beträchtlichen Rechercheaufwand. Die Sichtung ihrer Korrespondenz habe gezeigt, dass sie Kontakte zu intellektuellen Kreisen hatte, teilte das Museum mit.
Die von ihr gemalten Porträts geben Einblick in das breite soziale Netzwerk der Mutter. So habe Liselotte Moser mehrere Persönlichkeiten gemalt, die aus dem nationalsozialistischen Deutschland hätten fliehen müssen, etwa den Verleger Hermann Ullstein, teilte das Museum mit.
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