Kantone greifen durch Erste Kantone machen Pisten dicht – Wallis lässt sie offen

SDA/gbi

18.12.2020 - 16:02

Skifahren im Sörenberg ist über Weihnachten nicht möglich. (Archivaufnahme)
Skifahren im Sörenberg ist über Weihnachten nicht möglich. (Archivaufnahme)
Keystone

Obwohl der Bundesrat den Wintersport weiterhin erlaubt, schliessen Zentralschweizer Kantone ihre Skigebiete über die Festtage. Die Bündner entscheiden später, die Walliser halten an der Saison fest.

Entgegen den Beschlüssen des Bundesrats: Luzern, Schwyz, Zug und Nidwalden schliessen wegen der angespannten epidemiologischen Lage und der Situation in den Spitälern die Skigebiete am 22. Dezember bis mindestens am 29. Dezember.

Die Corona-Lage lasse es nicht zu, dass die Skigebiete im Kanton Luzern ihren Betrieb weiterführten oder überhaupt erst aufnehmen würden, erklärte der Luzerner Regierungsrat. Die sieben Skigebiete, die um eine Betriebserlaubnis für die nächste Zeit nachgesucht hätten, erhielten deswegen einen abschlägigen Bescheid.

Der Luzerner Regierungsrat bezeichnete die Lage als «sehr angespannt». Die Reproduktionsziffer stieg binnen einer Woche von 1,06 auf 1,23. Im Kanton Schwyz betrug der Wert, der angibt, wie viele Personen eine infizierte Person ansteckt, 1,28. Damit die Fallzahlen sinken, ist ein R-Wert von unter 1,0 nötig.

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Die beiden Kantone begründen die Schliessung der Skigebiete auch mit der Lage in den Spitälern. Die Kapazitäten seien praktisch ausgeschöpft. Der Verzicht auf den Wintersport solle auch dazu beitragen, Unfälle zu verhindern und die Spitäler zu entlasten.

Nur über wenige Pistenkilometer verfügt der Kanton Zug, doch auch dort wird der Skibetrieb per 22. Dezember eingestellt. Es sei nicht absehbar, dass sich die epidemiologische Lage verbessere, teilte der Kanton mit.

Ein wichtiger Zentralschweizer Wintersportkanton ist mit dem Skigebiet von Andermatt der Kanton Uri. Wie es dort weitergeht ist aber noch offen. Er werde am Wochenende über den Weiterbetrieb der Skigebiete und allfällige weitere Massnahmen entscheiden, teilte der Regierungsrat mit.

Im Wallis ändert sich nichts

Anders geht man im Wallis vor: Die vom Bundesrat angekündigten Massnahmen werden das Wallis «vorerst nicht betreffen», sagte der Präsident der Kantonsregierung, Christophe Darbellay, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Insbesondere die Restaurants in den Skigebieten würden geöffnet bleiben. Für die Skigebiete ändert sich vorerst nichts. Erst diese Woche hatte der Kanton 48 Bergbahngesellschaften Betriebsgenehmigungen erteilt.

Dass mögliche Skiunfälle die Spitäler überfordern könnten, befürchte Darbellay nicht. Oft gehe es um Bagatellverletzungen, auch schwerere Fälle landen selten auf der Intensivstation.

Mit einer Virusreproduktionsrate von 0,97 bleibe das Wallis knapp unter der vom Bund geforderten Mindestmarke von 1,0, erklärte Darbellay. Die tägliche Häufigkeit von Infektionen bleibe über sieben Tage gesehen unter dem nationalen Durchschnitt.

Graubünden entscheidet am Montag

In Graubünden sind die Restaurants und Bars wegen eines kantonalen Teil-Lockdowns bereits jetzt geschlossen – die Bergbahnen sind dagegen in Betrieb. «Wir entscheiden am Montag, ob sie das auch weiterhin bleiben können», sagte Gesundheitsdirektor Peter Peyer auf Anfrage.

Dabei spielten nicht nur die Schutzkonzepte der Bergbahnen, sondern auch die Kapazitäten in den Spitälern eine Rolle. Zurzeit seien zwölf der 22 Intensivbetten belegt, so Peyer. Fakt sei, dass über die Festtage statt 200'000 Menschen doppelt so viele im Kanton seien.

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