Zentralschweiz Energie auch an Gedenkfeier für die Schlacht von Sempach ein Thema

trm, sda

2.7.2023 - 15:28

Festumzug im "Städtli Sempach".
Festumzug im "Städtli Sempach".
Keystone

An der Gedenkfeier für die Schlacht von Sempach LU war auch die Energie-Debatte ein Thema. Rund 1000 Personen nahmen an den diesjährigen Feierlichkeiten am Sonntag teil.

Keystone-SDA, trm, sda

Die Gäste kamen zum Morgenbrot, zur Jahrzeitfeier in der Kirche St. Stefan und anschliessend an einem Bevölkerungsapéro zusammen, wie die Staatskanzlei Luzern am Sonntag mitteilte.

Der Luzerner Regierungspräsident Fabian Peter legte demnach in seiner Ansprache den Fokus auf die Energie. Energisch hätten sich die Eidgenossen vor über 600 Jahren in Sempach für die Freiheit eingesetzt: «Auch heute noch ziehen wir unsere Energie aus unserer Demokratie», so der Regierungspräsident. Wichtig sei, dass die Schweiz in der Energieproduktion unabhängiger werden müsse, dies zeigten die Folgen des Ukraine-Konflikts.

Die Festrednerin kam bei der 637. Gedenkfeier des Kantons Luzern aus England. Sarah Springman, Direktorin St. Hilda’s College der Universität Oxford, ist Professorin für Geotechnik und war bis 2022 Rektorin der ETH Zürich. Als schweizerisch-britische Doppelbürgerin erklärte sie, sie könne «nicht anders als aus einer europäischen Warte auf die Schlacht blicken».

Erfahrung im Kompromisse finden

Damals sei es üblich gewesen, Fürsten in Schlachten gefangen zu nehmen und gegen Lösegeld freizugeben. Stattdessen hätten die Eidgenossen den österreichischen Herzog Leopold III von Habsburg kurzerhand erschlagen und dadurch einen europaweiten Reputationsschaden erlitten. Springman zog Parallelen zur heutigen Zeit und sagte, die Schweiz habe eine grosse Erfahrung in Vertragsverhandlungen und im Finden von Kompromissen.

Ein Höhepunkt der Gedenkfeier war traditionsgemäss der Einzug der 80 Luzerner Gemeindefahnen im Städtchen Sempach. Mit der Gedenkfeier wird an die Schlacht der siegreichen Eidgenossen gegen die Habsburger erinnert, sie gilt als Teil der sogenannten Befreiungskriege gegen die habsburgische Feudalherrschaft. Die Schlacht ist zudem Schauplatz der Legende von Arnold Winkelried. In der Vergangenheit nutzten mehrmals Rechtsextreme die Feier für einen Aufmarsch.