Bern Umstrittene Kiesgruben-Erweiterung in Walperswil wird aufgelegt

hn, sda

26.10.2022 - 09:27

Die Kiesgrube im Walperswiler Mättehölzli ist erschöpft. Im angrenzenden Beichfeld soll eine neue entstehen.
Die Kiesgrube im Walperswiler Mättehölzli ist erschöpft. Im angrenzenden Beichfeld soll eine neue entstehen.
Keystone

Das umstrittene Projekt für die Erweiterung einer bestehenden Kiesgrube in Walperswil wird von Ende Oktober bis Ende November öffentlich aufgelegt. Damit läuft auch die Einsprachefrist zur entsprechenden kantonalen Überbauungsordnung.

Die Hurni AG betreibt in Walperswil eine Kiesgrube im Mättehölzli. Deren Vorkommen ist jedoch erschöpft. Nun soll im nahen Beichfeld eine neue Grube erschlossen werden. Das stösst in der Gemeinde jedoch auf Widerstand.

Die stimmberechtigten Walperswilerinnen und Walperswiler lehnten im Jahr 2019 eine kommunale Überbauungsordung für die Kiesgrubenerweiterung mit 120 zu 140 Stimmen ab. Der Kanton machte jedoch übergeordnete Interessen geltend und hielt am Projekt fest.

Um die planerischen Voraussetzungen zu schaffen, wurde eine kantonale Überbauungsordnung ausgearbeitet und in die Vernehmlassung geschickt. Insgesamt 28 Eingaben trafen ein, 18 davon sprachen sich grundsätzlich gegen das Projekt aus. Die übrigen enthielten konkrete Einwände oder Verbesserungsvorschläge.

Nach der Vernehmlassung hat der Kanton die Überbauungsordnung nochmals überarbeitet, wie die Direktion für Inneres und Justiz am Mittwoch mitteilte. Nun wird das Projekt am 31. Oktober öffentlich aufgelegt.

Bis am 29. November habe Gegner nun Zeit, Einsprache zu erheben. Am 3. November führt der Kanton in der Gemeinde einen Informationsanlass durch. Die Unterlagen liegen unter anderem auch auf den Gemeindeverwaltungen von Walperswil, Epsach und Täuffelen-Gerolfingen auf.

Belastete Agrarböden zwischenlagern

Das Projekt Beichfeld beinhaltet vier Teilprojekte. Neben einer Kiesgrube sind eine Deponie für unverschmutzten Aushub sowie ein Bodenumschlagplatz und eine neue Zufahrtsstrasse vorgesehen.

Der Kanton Bern hat namentlich am Bodenumschlagplatz ein grosses Interesse. Er helfe, die Problematik der degradierten Landwirtschaftsböden im Seeland zu entschärfen, schreibt die Direktion für Inneres und Justiz in ihrer Mitteilung dazu.

Auf dem Platz kann Bodenmaterial zwischengelagert werden. Oft ist es nämlich so, dass die Anlieferung des Materials zeitlich nicht dann erfolgt, wenn es nachgefragt wird. Das hängt unter anderem mit den Bauabläufen, aber auch mit der Witterung zusammen. Mit einem Zwischenlagerplatz können Angebot und Nachfrage besser in Einklang gebracht werden.

www.be.ch/agr d

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