Kommunale Wahlen Marieke Kruit greift nach Berner Stadtpräsidium

zc, sda

24.11.2024 - 18:55

Nach dem ersten Wahlgang um das Berner Stadtpräsidium lag SP-Gemeinderätin Marieke Kruit deutlich vor dem amtierenden Stadtpräsidenten Alec von Graffenried (GFL).
Nach dem ersten Wahlgang um das Berner Stadtpräsidium lag SP-Gemeinderätin Marieke Kruit deutlich vor dem amtierenden Stadtpräsidenten Alec von Graffenried (GFL).
Keystone

Marieke Kruit (SP) hat den ersten Wahl ums Berner Stadtpräsidium deutlich für sich entschieden. Sie verfehlte das absolute Mehr nur knapp. Hinter ihr folgt Amtsinhaber Alec von Graffenried (GFL), wie die Stadt am Sonntag mitteilte.

Keystone-SDA, zc, sda

Kruit holte 19'912 Stimmen, von Graffenried 11'284 Stimmen. Auf den nächsten Plätzen folgen Melanie Mettler (GLP) mit 7595 und Janosch Weyermann (SVP) mit 3997 Stimmen. Kruit verfehlte das absolute Mehr um lediglich 1459 Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 51,3 Prozent.

Kruit zeigte «grosse Freude und Erleichterung», wie sie sagte. «Ich bin sehr dankbar, dass die Stadtbevölkerung ein so grosses Vertrauen in mich hat», sagte sie der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Von Graffenried schweigt

Die Partei des amtierenden Berner Stadtpräsidenten Alec von Graffenried hingegen zeigte sich konsterniert. Weder von Graffenried noch Kolleginnen und Kollegen seiner Partei wollten vor die Mikrofone treten.

Zufrieden war die GLP-Kandidatin Melanie Mettler. Ob sie zum zweiten Wahlgang im Januar 2025 antritt, ist noch offen. Diese Frage entscheide sie nicht alleine, so Mettler. Der Vorsprung von Kruit sei gross und das sei «ein starkes Zeichen», gab sie zu bedenken.

Auch der vierte Kandidierende Janosch Weyermann (SVP) war über sein Resultat glücklich. Es sei im Rahmen des Erwarteten. «Ich habe die Stimmen der SVP vereinen können», sagte Weyermann.

Stille Wahl denkbar

Da niemand das absolute Mehr erreichte, findet am 12. Januar 2025 voraussichtlich ein zweiter Wahlgang statt. Dabei können alle gewählten Gemeinderatsmitglieder antreten – unabhängig davon, ob sie bereits im ersten Wahlgang für das Stadtpräsidium kandidiert haben.

Die Bewerbungen müssen bis kommenden Donnerstag eingereicht werden. Möglich ist allerdings auch eine stille Wahl, wenn nur eine Kandidatur aufrecht erhalten wird.

Das Stadtpräsidium übernehmen kann nur, wer auch in den Gemeinderat gewählt wird. Das Resultat der Gemeinderatswahl wurde am Sonntag zwischen 21 und 22.30 Uhr erwartet.

Von Graffenried von der Grünen Freien Liste ist seit 2017 Stadtpräsident von Bern. Zuvor war das Amt jahrzehntelang in SP-Händen. Die Sozialdemokratin Kruit gehört der Stadtregierung seit 2021 an. Sie führt die Direktion für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün.