Verschiedene bisherige Grossratsmitglieder haben am Sonntag die Wiederwahl ins Berner Kantonsparlament verpasst. Unter ihnen findet sich sogar eine Regierungsratskandidatin.
EVP-Grossrätin Christine Grogg hatte sich von ihrer Partei für die Regierungsratswahlen aufstellen lassen. Auch wenn die Chancen auf ein Exekutivamt für kleinere Parteien im Kanton Bern nicht rosig sind, tun sie doch immer gerne mit bei den Regierungsratswahlen.
Denn: Kandidierende für die Regierung erhalten kantonsweit eine gewisse Aufmerksamkeit. Das kann durchaus auch die eigene Grossratskandidatur beflügeln.
Nicht so im Fall von Christine Grogg. Die Grossrätin legte am Sonntag bei den Regierungsratswahlen ein sehr ansprechendes Ergebnis vor, auch wenn es am Ende zur Wahl nicht reichte. Doch bei der Wiederwahl ins Parlament nützte ihr das nichts. Sie verpasste im Wahlkreis Oberaargau die Wiederwahl.
Ebenfalls nicht wiedergewählt wurde die Co-Präsidentin der SP Kanton Bern, Mirjam Veglio. Auch ihr half die Bekanntheit als Parteipräsidentin bei den Grossratswahlen wenig. Das gleiche Schicksal erfuhr die Ostermundiger Gemeinderätin und umtriebige Geschäftsführerin der SVP Kanton Bern, Aliki Panayides.
Exodus der Thuner Politprominenz
Gerade im Multipack erwischte es die Thuner Politprominenz auf dem falschen Fuss. Nicht weniger als drei ehemalige und amtierende Gemeinderatsmitglieder sind künftig nicht mehr auf dem kantonalen Politparkett anzutreffen.
Die beiden ehemaligen Gemeinderatsmitglieder Roman Gimmel (SVP) und Marianne Dumermuth (SP) traf es ebenso wie der noch amtierende Thuner Gemeinderat Peter Siegenthaler (SP).
Wiederkehrer
Gestandene Parlamentarier erwischte es auch im Wahlkreis Bern: SVP-Schnellsprecher und Berner Stadtrat Alexander Feuz wurde ebenso nicht wiedergewählt wie Parteikollege Beat Schori. Der über 70-jährige Schori war bereits von 2002 bis 2009 im Grossen Rat. 2020 rutschte er erneut ins Kantonsparlament nach. Nun ist er wieder raus.
Ein Grossrats-Wiederkehrer ist SVP-Schwergewicht Thomas Fuchs. Sein Parteikollege aus dem Berner Jura, Manfred Bühler, kommt ebenfalls nach einem Abstecher in den Nationalrat ins Berner Kantonsparlament zurück.
Einer, der schon lange im Grossen Rat mittut, wird in der neuen Legislatur fehlen: Der Bieler Journalist Mohamed Hamdaoui, der zuletzt für die Mitte antrat.
Dass ein bekannter Name nicht zwangsläufig in politisches Kaptial umgemünzt werden kann, erfuhr der Berner Oberländer Michael von Grünigen (SVP). «MvG», wie er von seinen Fans noch heute genannt wird, war in seiner aktiven Sportlerzeit mehrfacher Weltmeister und Olympiasieger im Riesenslalom. Zum Sprung – oder besser gesagt Schwung – in den Grossen Rar reichte es dem ehemaligen Ski-Ausnahmekönner am Sonntag nicht.
zc, sda