Medizin Studie zeigt positive Wirkung von LSD bei Depressionen

SDA

14.4.2023 - 13:06

Der Schweizer Chemiker Albert Hofmann entdeckte LSD vor 80 Jahren per Zufall. (Archivbild)
Der Schweizer Chemiker Albert Hofmann entdeckte LSD vor 80 Jahren per Zufall. (Archivbild)
Keystone

Zwei moderate bis hohe Dosen des Rauschmittels LSD können nach einer Studie aus Basel bei mittel- bis schwergradiger Depression die Symptome lindern. Erste Ergebnisse dieser Studie wurden am Freitag bei einem Symposium «80 Jahren LSD» in Basel vorgestellt.

Der Schweizer Chemiker Albert Hofmann hatte bei der Suche nach neuen Medikamenten am 16. April 1943 in seinem Basler Labor durch Zufall die berauschende Wirkung von LSD entdeckt.

Für die Studie wurden 61 Patientinnen und Patienten mit niedrigen oder mit mittleren bis hohen Dosen LSD behandelt. Patienten und Behandelnde wussten nicht, wer in welcher Gruppe war (randomisierte, doppelblinde, Parallelgruppen-Studie). Für die Behandlung erhielten die Erkrankten ihre jeweilige LSD-Dosis zweimal im Abstand von vier Wochen.

Die Studie führten Matthias Liechti, Felix Müller und Kollegen von der Universität Basel mit dem biopharmazeutischen US-Unternehmen MindMed durch.

LSD in Verruf geraten

Die Gabe von 100 oder 200 Mikrogramm LSD habe die depressive Symptomatik sowohl zwei Wochen als auch noch drei Monate nach der Behandlung reduziert, teilte Müller mit. Sein Fazit: «Zwei moderate bis hohe Dosen LSD verminderten im Vergleich zu zwei niedrigen Dosis LSD depressive Symptome signifikant.» Die Studie ist noch nicht von unabhängigen Fachleuten geprüft und in einem Fachjournal veröffentlicht worden.

Es gab vor Jahrzehnten schon Studien, die LSD eine Wirksamkeit bei Depressionen bescheinigten, sie waren aber nicht unter den heutigen strikten Bedingungen durchgeführt worden. Liechti und Müller wollten die damaligen Ergebnisse testen. Weil LSD durch Missbrauch als Freizeitdroge in Verruf geraten und verboten worden war, schlief die Forschung ein. Seit einigen Jahren nimmt sie wieder Fahrt auf.

https://doi.org/10.1016/j.biopsych.2022.08.025

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