Die Vogelschar wird kleiner: Ob Amsel, Haussperling oder Star – in den letzten Jahrzehnten sind die Bestände am Bodensee drastisch zurückgegangen. Ähnliche Tendenzen beobachten Forscher in der Schweiz.
Binnen 30 Jahren ist die Zahl von Brutvogelpaaren am Bodensee um ein Viertel gesunken. Das zeigt eine Studie von Wissenschaftlern der Ornithologischen Arbeitsgruppe Bodensee und des Max-Planck-Instituts für Verhaltensbiologie in Radolfzell, Deutschland. 1980 lebten demnach am Bodensee noch rund 465'000 Brutpaare, 2012 nur noch 345'000.
Einst häufige Vogelarten wie Haussperling, Amsel oder Star seien besonders stark zurückgegangen, sagte Hans-Günther Bauer, einer der Autoren des Beitrags, der in der Zeitschrift «Vogelwelt» veröffentlicht wurde. Die Entwicklung am Bodensee spiegle zugleich einen europaweiten Abwärtstrend wider.
Das bestätigt auch Livio Rey von der Vogelwarte Sempach LU für die Vogelbestände in der Schweiz. Zwar sei es schwierig, einen direkten Vergleich anzustellen, da sich die Monitoring-Methoden unterscheiden, die Trends seien jedoch ähnlich.
Dramatischer Rückgang im Kulturland
Insbesondere bei Brutvogelarten im Schweizer Landwirtschaftsraum stellt die Vogelwarte Sempach einen katastrophalen Rückgang fest. «Die Bestände der 29 typischen Landwirtschaftsarten haben in den letzten 25 Jahren um mehr als die Hälfte abgenommen», sagte Rey gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. «Grund dafür ist der hohe Dünger- und Pestizideinsatz der intensiven Landwirtschaft.»
Auch für die Verfasser der Langzeituntersuchung am Bodensee gelten heutige Agrarlandschaften als vogelfeindliches Gebiet. «Das einstmals in der Agrarlandschaft häufige Rebhuhn zum Beispiel ist rund um den Bodensee inzwischen ausgestorben. «Auch Raubwürger, Wiesenpieper und Steinkauz gibt es dort heute nicht mehr», sagte Studienautor Bauer.
Für die Datenerhebung hatten die Wissenschaftler sämtliche Vögel auf einer Fläche von rund 1100 Quadratkilometern rund um den Bodensee gezählt. Zuvor hatten die Ornithologen die Bestände erstmals 1980 bis 1981 und dann im Zehn-Jahresrhythmus erfasst.
Einer der Hauptgründe für den Rückgang sei der Verlust von Nahrung. So hätten am Bodensee 75 Prozent der Fluginsektenfressenden und 57 Prozent der Vogelarten abgenommen, die sich von Landwirbellosen ernähren. «Dies bestätigt, was wir schon länger vermutet haben: Das durch den Menschen verursachte Insektensterben wirkt sich massiv auf unsere Vögel aus», erklärte Bauer. Die Forschungsgruppe fordert unter anderem drastische Beschränkungen von Insekten- und Unkrautvernichtungsmitteln.
In der Schweiz sieht es ähnlich aus: «Speziell die Arten, die im Landwirtschaftsland leben und sich nur von Insekten ernähren, zeigen dramatische Bestandseinbrüche um 60 Prozent seit 1990», erläuterte Rey.
Insektenfresser schwinden
Auch europaweit ging die Zahl der von Insekten lebenden Vögel in den vergangenen 25 Jahren deutlich zurück. Bachstelze, Wiesenpieper oder Rauchschwalbe – durchschnittlich um 13 Prozent sank die Zahl dieser Vögel laut einer im März im Fachjournal «Conservation Biology» veröffentlichten Studie.
Viele Vögel fänden auf den von Menschen intensiv genutzten Flächen kaum mehr Lebensräume und Brutplätze, erläuterte Bauer. So verschwänden auch aus den Dörfern und Städten rund um den Bodensee die Vögel. «Offensichtlich können die Tiere inmitten der Häuserschluchten, Zierbäume und sauberen Nutzgärten immer seltener erfolgreich brüten.»
Allerweltsvögel wie Amsel (minus 28 Prozent), Buchfink und Rotkehlchen (je minus 24 Prozent) litten massiv unter den verschlechterten Lebensbedingungen.
Hier unterscheiden sich allerdings die Befunde für die Schweiz, wie Rey erklärte. Bei Waldvogelarten wie Amsel, Rotkehlchen oder verschiedenen Meisenarten beobachte man in der Schweiz eine Zunahme der Brutpaare. Sie profitieren von naturnaher Waldbewirtschaftung ohne Dünger und Pestizide, der Zunahme von Totholz und der Ausdehnung der Waldfläche im Alpenraum.
Auch nach den massiven Trockenheitsschäden in Schweizer Wäldern nach dem Sommer 2018 sei höchstens mit kleinen Schwankungen der Waldvogelbestände zu rechnen. «Die Situation der Kulturlandvögel ist ungleich dramatischer», sagte Rey.
Aus Daten des europaweiten Vogelmonitoringprogramms PECBMS geht hervor, dass die europäischen Bestände der Feld- und Wiesenvögel in Europa von Beginn der Zählungen ab 1980 bis 2016 um 57 Prozent zurückgegangen sind; zu ihnen zählen Feldlerchen, Kiebitze oder Stare. Für die Studie wurden Daten aus 28 Ländern über 170 Arten zusammengetragen. Weit besser als den Feldvögeln erging es den Waldvögeln, deren Bestand europaweit im beobachteten Zeitraum nur um sechs Prozent zurückging.
Eine Frau betrachtet bei Märjela die Eismassen des Aletschgletschers aus der Nähe. Der mächtigste Gletscher der Alpen ist Unesco-Weltkultuerbe – womöglich aber nicht mehr allzu lange. Wissenschaftler der ETH Zürich haben kürzlich simuliert, dass aufgrund der Klimaerwärmung zu Ende des Jahrhunderts wohl nur noch ein paar kleine Eisfelder von dem derzeit über 80 Quadratkilometer grossen Gletscher übrig sind.
Bild: Keystone
Im Kiental wurden rund 150 Alpaka-Tiere beim «Alpabzug» zurück ins Tal getrieben. Touristen in einem Bus fühlten sie wie in den südamerikanischen Anden.
Bild: Keystone
Ein Kalb hat auf der traditionellen Viehschau in Schwellbrunn wenig Lust auf aktive Teilnahme.
Bild: Keystone
Ob diese Rinder auf der Schwyzer Viehausstellung ganz besonders gut dastehen, erschliesst sich aus dieser Perspektive wohl nur dem Profi.
Bild: Keystone
Am Wochenende hat im freiburgischen Charmey das traditionelle Heuwagenrennen für Stimmung gesorgt. Der Anlass in dem Greyerzer Dorf findet seit 1972 jährlich zum Chilbi-Fest statt. Dazu werden alte Heukarren geschmückt und von verschiedenen Teams so schnell wie möglich durch das Dorf gezogen.
Bild: Keystone
Die BMX-Bande ist zurück und will an den Europameisterschaften in Cadenazzo TI hoch hinaus.
Bild: Keystone
Berufswunsch Nationalrätin? Ein Mädchen führt im Bundeshaus zumindest schonmal eine Sitzprobe durch. Am Samstag veranstaltete das Bundeshaus einen Tag der offenen Tür.
Bild: Keystone/Peter Schneider
Hoch hinauf geht es bei der Einweihung der neuen Kletterrouten am Sambuco-Staudamm bei Fusio am Ende des Val Lavizzara. Nun stehen Sportklettern insgesamt vier Routen zur Verfügung.
Bild: Keystone
Ein Lamborghini Veneno Roadster as dem Jahr 2014 war die grösste Attraktion bei der Versteigerung von zwei Dutzend Luxusautos, die von Genfer Behörden 2016 beschlagnahmt worden ewaren: Sie hatten dem Diktatorensohn Teodorín Obiang aus Äquatorialguinea gehört, dem Geldwäsche und Missmanagement öffentlicher Vermögen vorgeworfen worden war.
Bild: Keystone
Eine junge Frau geleitet mit einer Herde von Kühen während der 50. Ausgabe der Desalpe de Charmey im Kanton Freiburg ins Tal. Tausende Zuschauer wohnten dem Spektakel bei.
Bild: Keystone
Wahlplakate stehen in der Bundesgasse, am Donnerstag, 26. September 2019, in Bern. Am 20. Oktober 2019 finden die Parlamentswahlen statt.
Bild: Keystone
Klimastreik in Zürich am Freitag, 27. September 2019.
Bild: Keystone
In Saint-Maurice VS haben Archäologen im Zuge von Bauarbeiten einen Friedhof aus dem Hochmittelalter freigelegt, in dem bis zu 250 Menschen bestattet wurden.
Bild: Keystone
Auf der Kantonsstrasse T 332 bei Hemishofen ist der Anhängerzug eines Schaustellers ausser Kontrolle geraten. Ein mitgeführter Latrinenwagen kollidierte dabei mit einem Signalisationsmasten. Der Aufbau wurde bei der Kollision auseinandergerissen und zerschellte auf der Fahrbahn. Verletzt wurde niemand.
Bild: Handout Schaffhauser Polizei
Rund 100 Umweltaktivisten haben einen Trauermarsch zum geschmolzenen Pizol-Gletscher im Kanton St. Gallen gemacht. Mit der Aktion wollten sie auf die Bedrohung des Klimawandels aufmerksam machen.
Bild: Keystone
Bei der Kunstinstallation «Mirage Gstaad» werden die Besucher schon seit Längerem mit surreal anmutenden Bildern konfrontiert. Der Grund: Der US-Künstler Doug Aitken hat eine spiegelnde Gebäudeskulptur errichtet. Auch im Spätsommer ist das Werk ein visuell aussergewöhnliches Erlebnis.
Bild: KEYSTONE/Anthony Anex
In Lugano ist die «wopart – Work on Paper Fair» gestartet. Eine Kunstausstellung, die sich mit der Arbeit auf Papier beschäftigt.
Bild: KEYSTONE/Ti-Press/Pablo Gianinazzi
Jäger Peter Marugg (links) und Sohn Men beobachten Gamswild vor der Kulisse des «Chessler», aufgenommen in der zweiten Woche der Bündner Hochjagd.
Bild: KEYSTONE/Gian Ehrenzeller
Mit Humor auf der Suche nach Spendern: Vor Bechern am Bahnhofplatz in Bern zeigen Schilder, was sich eine kanadische Bettlerin wünscht: «New Socks», «Ferrari» und «Food».
Bild: Keystone/dpa
Auf der Autobahn A7 bei Frauenfeld ist eine 26-Jährige mit ihrem Fahrzeug mit einem Signalisationsanhänger kollidiert. Die verletzte Frau musste mit dem Rettungswagen ins Sputal gebracht werden. Die Kantonspolizei Thurgau sucht Zeugen.
Bild: Kapo TG
Detailaufnahme vom Füdli des Asiatischen Elefantenbullen «Maxi» im Zürcher. Das Tier feiert irgendwann diese Tage – ganz genau kennt man das Datum nicht – seinen 50. Geburtstag und ist damit ältester «Mitarbeiter» des Zoos.
Bild: Keystone
Wollgras in der herbstlichen Abendsonne in Vals.
Bild: Keystone
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