Oskar Schindler gibt 1963 ein Interview. Bereits damals sollte die Geschichte Schindlers im Film «To the last Hour: The Oskar Schindler Story» verfilmt werden. Das Ehepaar Schindler hätte fünf Prozent des Nettogewinns erhalten sollen – der Film wurde aber nie produziert.
Der Durchschlag eines Blatts aus Schindlers Liste – auf ihr hielt der deutsche Unternehmer die Namen von über 1'000 zu rettenden Juden fest. Das Blatt wurde erst 2009 in der New South Wales State Library in Sydney, Australien, entdeckt.
Szene aus dem Film «Schindlers Liste» von Steven Spielberg von 1993 mit Ralph Fiennes (rechts) in der Rolle des sadistischen Kommandanten des Konzentrationslagers Płaszów, südöstlich von Krakau, Polen.
Spielberg setzte Schindler mit seinem Film, der 1994 sieben Oscars erhielt, ein Denkmal. Schindler selbst liegt auf dem Zionsberg in Jerusalem begraben. Die israelische Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem ehrte Schindler als «Gerechten unter den Völkern».
In der Wohnung eines durch Schindler geretteten Juden in Krakau, Polen, hängt ein Foto des Unternehmers an der Wand.
1999 meldete die Stuttgarter Zeitung einen Sensationsfund zum 1974 in Hildesheim verstorbenen Schindler. Dort wurde auf dem Dachboden eines Hauses Schindlers Koffer mit Tausenden von Dokumenten, Fotos und Briefen entdeckt – darunter auch Schindlers Original-Liste vom 18. April 1945 mit den Namen von 1078 jüdischen Häftlingen.
Oskar Schindler und das Ende seiner Flucht in die Schweiz
Oskar Schindler gibt 1963 ein Interview. Bereits damals sollte die Geschichte Schindlers im Film «To the last Hour: The Oskar Schindler Story» verfilmt werden. Das Ehepaar Schindler hätte fünf Prozent des Nettogewinns erhalten sollen – der Film wurde aber nie produziert.
Der Durchschlag eines Blatts aus Schindlers Liste – auf ihr hielt der deutsche Unternehmer die Namen von über 1'000 zu rettenden Juden fest. Das Blatt wurde erst 2009 in der New South Wales State Library in Sydney, Australien, entdeckt.
Szene aus dem Film «Schindlers Liste» von Steven Spielberg von 1993 mit Ralph Fiennes (rechts) in der Rolle des sadistischen Kommandanten des Konzentrationslagers Płaszów, südöstlich von Krakau, Polen.
Spielberg setzte Schindler mit seinem Film, der 1994 sieben Oscars erhielt, ein Denkmal. Schindler selbst liegt auf dem Zionsberg in Jerusalem begraben. Die israelische Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem ehrte Schindler als «Gerechten unter den Völkern».
In der Wohnung eines durch Schindler geretteten Juden in Krakau, Polen, hängt ein Foto des Unternehmers an der Wand.
1999 meldete die Stuttgarter Zeitung einen Sensationsfund zum 1974 in Hildesheim verstorbenen Schindler. Dort wurde auf dem Dachboden eines Hauses Schindlers Koffer mit Tausenden von Dokumenten, Fotos und Briefen entdeckt – darunter auch Schindlers Original-Liste vom 18. April 1945 mit den Namen von 1078 jüdischen Häftlingen.
Die Namen der zu rettenden Juden hielt er auf einer Liste fest. Sein Name wurde erst mit einem Film weltbekannt: Oskar Schindler. Vor 75 Jahren scheitert seine Flucht in die Schweiz.
Mit «Schindlers Liste» hat Steven Spielberg ihm ein Denkmal gesetzt: Oskar Schindler (1908-1974) gehört zu den bekanntesten Protagonisten des Zweiten Weltkriegs. Mit der Rettung von rund 1'200 Juden vor dem Vernichtungslager ist er für viele ein Held. Gleichzeitig war er auch NSDAP-Mitglied und musste nach Kriegsende 1945 fliehen. Am Samstag (23. Mai) jährt sich das Ende seiner Flucht zum 75. Mal.
«Er war mit seiner Frau und sieben der geretteten Juden auf dem Weg in die Schweiz», erklärt der Historiker Arnulf Moser, der sich seit Jahren mit Schindler beschäftigt. Kurz nachdem dieser am Bodensee die Grenze von Deutschland zur Schweiz zwischen Konstanz und Kreuzlingen auf illegalem Wege überwunden habe, sei er festgenommen worden.
Mensch mit vielen Schwächen
Das französische Militär habe Schindler in einem Konstanzer Gefängnis verhört, aber schliesslich nach ein paar Wochen freigelassen. «Die Juden setzten sich für ihn ein», so Moser. Mit seiner Frau Emilie habe er den Sommer dann in Konstanz verbracht, bevor es weiter nach Regensburg gegangen sei.
Der Unternehmer habe viel Dankbarkeit von den von ihm geretteten Juden erfahren, sagt Journalist Tim Pröse, der das Buch «Jahrhundertzeugen. Die Botschaft der letzten Helden gegen Hitler» geschrieben hat. Hierfür traf er zahlreiche Zeitzeugen. Schindler habe nicht aus einer bestimmten Ideologie heraus gehandelt, sagt Pröse: «Er profitierte durch die Zwangsarbeiter sogar vom Aufstieg des Nationalsozialismus.»
Der Wendepunkt sei mit dem Leid der Juden gekommen. Das habe er nicht mitansehen können, meint Pröse: «Er hat eine besondere Menschenliebe entwickelt.» Als «warmherzigen und eleganten Menschen» beschreibt etwa Bronislawa Horowitz-Karakulska ihren Lebensretter in einem Interview. Sie hat als 16-Jährige durch Schindlers Liste überlebt.
Doch Schinder sei auch ein Mensch mit vielen Schwächen gewesen, sagt Pröse: «Er war ein Lebemann, ein Schlitzohr – er liebte Frauen und Alkohol.» Das habe der US-Filmemacher Spielberg in seinem preisgekrönten Meisterwerk aus dem Jahr 1993 auch deutlich gezeigt. Sieben Oscars bekam das Holocaust-Drama mit Liam Neeson in der Hauptrolle. Die Rolle von Schindlers Frau verkörperte mit Caroline Goodall eine eher unbekanntere Schauspielerin.
Erneute Karriere als Unternehmer scheiterte
Pröse konnte Schindlers Witwe noch vor ihrem Tod 2001 treffen. Auch sie habe ihr Leben für die Rettung von Juden riskiert. Doch dies sei weitaus weniger bekannt. «Oskar war der Mann der grossen Gesten.»
Gemeinsam ging das Paar nach ein paar Jahren in Deutschland nach Südamerika. In Argentinien versuchte Schindler sich als technischer Berater für den Einkauf von Industrieanlagen. Ein paar Jahre später trennten sich die beiden und Schindler kam alleine nach Deutschland zurück. Eine abermalige Karriere als Unternehmer scheiterte.
Ab den 1960er-Jahren verbringt er regelmässig Zeit in Israel. Er besucht die Juden, die er durch seine Metallfabrik im von Deutschland besetzten Böhmen gerettet hat, indem er sie als für den Krieg wichtige Arbeiter auf einer Liste deklarierte. Schindler selbst stammt aus dem nahen Svitavy (Zwittau).
Die israelische Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem ehrt den Unternehmer 1967 schliesslich als «Gerechten unter den Völkern», auch seine Frau trägt diesen Titel. Die Gedenkstätte erinnert an die Menschen, die während der NS-Zeit Juden gerettet und unterstützt haben. Zwei Jahre vorher bekommt Schindler das Bundesverdienstkreuz erster Klasse verliehen. 1974 stirbt er mit 66 Jahren in Hildesheim. Sein Grab steht auf dem Zionsberg in Jerusalem. Auf dem Stein steht: «Der unvergessliche Lebensretter 1'200 verfolgter Juden.»
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