Die meisten Menschen in der Schweiz sind mit dem Moderna-Vakzin geimpft – das könnte sich als positiv herausstellen, wie Daten des Bundes zu Impfdurchbrüchen zeigen.
uri/gbi
08.10.2021, 11:31
08.10.2021, 11:56
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In der Schweiz sind zwei Drittel der Menschen mit dem mRNA-Impfstoff von Moderna geimpft, rund ein weiteres Drittel mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer. Wie nun veröffentlichte Zahlen des Bundesamts für Gesundheit (BAG) zeigen, schützt das Moderna-Produkt besser vor Impfdurchbrüchen.
Bei bislang etwa 3500 registrierten Impfdurchbrüchen gibt es laut dem «Tages-Anzeiger» auf 100'000 vollständig Geimpfte bei Moderna rechnerisch 39,4 Ansteckungen. Beim Vakzin von Pfizer/Biontech sind es dem Bericht zufolge 98,6 Ansteckungen, also mehr als doppelt so viele.
Hinsichtlich der Impfdurchbrüche, die Hospitalisierungen oder sogar einen Todesfall nach sich zogen, seien die Erkenntnisse ähnlich, schreibt die Zeitung. Von 100'000 vollständig mit Moderna-Geimpften hätten bislang 4,7 Personen wegen einer Covid-19-Erkrankung hospitalisiert werden müssen, bei Pfizer/Biontech seien es mit 12,3 Personen etwa dreimal so viele gewesen.
Bei den Todesfällen kommen Moderna-Geimpfte demnach auf eine Inzidenz von 0,6 pro 100'000 Personen, bei Pfizer/Biontech liegt der Wert bei 3,8. Der «Tages-Anzeiger» weist aber auch darauf hin, dass trotz der Vorteile des Moderna-Impfstoffes auch das Biontech-Vakzin gut vor schweren Erkrankungen schütze.
Vermehrte Impfdurchbrüche trotz Janssen-Impfstoff
Noch nicht berücksichtigt in den BAG-Daten ist der Impfstoff von Johnson & Johnson, der in der Schweiz seit dieser Woche eingesetzt wird. In jüngster Zeit meldeten Behörden aus den USA und Deutschland aber gehäufte Impfdurchbrüche mit diesem Vakzin.
Das deutsche Robert-Koch-Institut (RKI) zählt in seinem neuesten Wochenbericht 9'858 Infektionen bei mit Janssen geimpften Personen (Erhebung seit Februar). Bei rund 3,24 Millionen Janssen-Geimpften in Deutschland ergibt das umgerechnet 304 Impfdurchbrüche auf 100'000 Personen – also deutlich mehr als bei den beiden anderen in der Schweiz eingesetzten Vakzinen.
Allerdings ist zu bedenken, dass noch nicht bei allen Geimpften die zwei Wochen vergangenen sind, nach denen von einem vollständigen Impfschutz auszugehen ist. Das RKI spricht daher auch von «wahrscheinlichen Impfdurchbrüchen».
Nichtsdestotrotz empfiehlt die Ständige Impfkommission in Deutschland aufgrund dieser Häufung, den Impfschutz mit einer zweiten Dosis eines mRNA-Impfstoffes zu «optimieren». Weil es sich bei Janssen um einen Vektorimpfstoff handelt, reicht gemäss Hersteller eine Dosis.
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Was sich aus den BAG-Daten ebenfalls ablesen lässt: Seit Ende Januar sind den BAG-Daten zufolge bislang 119 Menschen an oder mit dem Coronavirus gestorben, obschon sie vollständig geimpft waren. Dies entspricht bei 1681 Todesfällen einem Anteil von rund 7 Prozent. Die meisten der Verstorbenen waren über 80-jährig.