Alarmierender Bericht Treibhausgase in der Atmosphäre nehmen weiter bedrohlich zu

dpa/uri

25.11.2019

Die Abholzung der Regenwälder und der massive Gebrauch von Dünger tragen dazu bei, dass die Menge klimaschädlicher Treibhausgase weiter zunimmt. Einen wichtigen Trend gibt es in den USA.

Die Konzentration von CO2 und anderen Treibhausgasen in der Atmosphäre sind 2018 so hoch gewesen wie noch nie zuvor. Die Werte hätten sich sogar leicht stärker erhöht als im Mittel der zehn vergangenen Jahre, hiess es am Montag bei der Uno in Genf.

Die Konzentration klimaschädlicher Treibhausgase in der Atmosphäre nimmt weiter bedrohlich zu: Die CO2-Konzentration sei binnen eines Jahres von 405,5 ppm (Teilchen pro Million Teilchen) auf einen Rekordwert von 407,8 ppm gestiegen, teilte die Weltwetterorganisation (WMO) in ihrem jährlichen Treibhausgas-Bulletin mit. Die Konzentration des ebenfalls sehr klimaschädlichen Methans stieg demnach auch auf Rekord-Niveau und liegt nun um 259 Prozent über dem Niveau der vorindustriellen Zeit.

Die Entwicklung bedeute, dass künftige Generationen mit ernsten Folgen des Klimawandels wie höheren Temperaturen, mehr Extremwetterereignissen und steigendem Meeresspiegel konfrontiert seien, hiess es von der WMO.

Keine Verlangsamung des Trends

«Es gibt keine Anzeichen für eine Verlangsamung des Trends, geschweige von einem Rückgang der Treibhausgas-Konzentrationen, trotz aller Zusagen im Pariser Klimaabkommen», kritisierte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas. Die Staaten müssten endlich handeln und ihren Ehrgeiz im Interesse des künftigen Wohlergehens der Menschheit steigern.

Zwar seien einzelne Länder wie China besonders am Ausstoss von Treibhausgasen beteiligt, es könne aber nur eine globale Lösung für das Problem geben, so Taalas. Im internationalen Vergleich gehöre Europa zu den treibenden Kräften beim Klimaschutz. Trotz des Rückzugs der USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen bewege sich dort viel, erklärte Taalas. Nicht zuletzt dank der Anstrengungen von Städten wie New York und Bundesstaaten wie Kalifornien hätten die USA einen guten Teil ihrer im Klimaabkommen bis 2050 versprochenen Ziele bereits erreicht.

Druck auf Politik wächst

Kohlendioxid, das aus der Verbrennung von Öl, Gas und Kohle stammt, sei global weiterhin das bedeutendste Treibhausgas. Auch das Verbrennen und Abholzen der tropischen Regenwälder trage wesentlich zur CO2-Konzentration bei. Methan, das nicht zuletzt bei der Rinderzucht frei wird, gehört zu den Gasen, deren Anstieg sich laut Experten in den vergangenen Jahren beschleunigt hat. Der massive Gebrauch von Dünger sei ein Grund für das Plus bei den Stickoxiden.

Zu den positiven Aspekten zähle, dass die Klima-Diskussion so ernsthaft wie noch nie geführt werde, hiess es. Ausserdem sei der Druck auf die Politik hoch, Lösungen zu finden. «Populisten profitieren, wenn man dabei zu radikal ist», warnte Taalas zugleich.

Vom 2. bis 13. Dezember treffen bei der UN-Klimakonferenz in Madrid Vertreter aus 200 Ländern zusammen. Chile hatte die ursprünglich in dem lateinamerikanischen Land geplante Konferenz Anfang November wegen anhaltender politischer Unruhen abgesagt. Spanien war eingesprungen.

Bilder des Tages
Zurück zur Startseite