Törchen 23 Kaffee senkt das Risiko für Alzheimer und Herzinfarkt

Von Stefan Michel

23.12.2023

Wie der Kaffee die Gesundheit fördert, versteht die Wissenschaft nicht. Aber dass er gesund ist, zeigen viele Studien.
Wie der Kaffee die Gesundheit fördert, versteht die Wissenschaft nicht. Aber dass er gesund ist, zeigen viele Studien.
IMAGO/Addictive Stock

Kaffee ist mehr als Wachmacher und Stoff für Geniesser. Das koffeinhaltige Gebräu senkt auch das Risiko an Demenz und Alzheimer zu erkranken oder einen Herzinfarkt zu erleiden. Und auch Tee hat seine Qualitäten

Von Stefan Michel

Titelbild

In der heutigen Medienlandschaft dominieren negative Meldungen, die den Effekt haben, den Leser*innen ein einseitiges Bild der Realität zu vermitteln. blue News versucht stets, eine ausgewogene Perspektive zu bieten. In der Adventszeit möchte die Redaktion den positiven Ereignissen mehr Aufmerksamkeit schenken und Hoffnung machen. Vieles ändert sich zum Guten – über solche positiven Entwicklungen berichtet blue News in seinem Adventskalender.

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Kaffee senkt das Risiko an Demenz und Alzheimer zu erkranken.
  • Drei bis vier Tassen Kaffee täglich reduzieren die Wahrscheinlichkeit eines Herzinfarkts.
  • Und wer keinen Kaffee mag: Auch Tee hilft dem Gehirn fit zu bleiben.

Good News für Kaffeeliebhaber*innen: Es gibt keinen Grund, sich die dampfende Tasse am Morgen abzugewöhnen. Und selbst zwei weitere im Lauf des Tages sind nicht nur unbedenklich: Sie sind sogar gesund.

Ein Team der China Medical University hat eine Meta-Analyse durchgeführt zu den Effekten von Kaffee und Tee auf die Gesundheit des Gehirns. Die Forschenden haben die Resultate von 22 Studien zwischen 1990 und 2019 zusammengeführt. Insgesamt gegen 400'000 Proband*innen nahmen an den zugrundeliegenden Untersuchungen teil. «Deutschlandfunk Nova» hat die Untersuchung zusammengefasst

Wirkung stärker bei Männern als bei Frauen

Sie sind dabei zu einem eindeutigen Schluss gekommen: Kaffee senkt das Risiko an Demenz oder Alzheimer zu erkranken. Am höchsten ist die Wirkung bei zweieinhalb Tassen pro Tag. Allerdings trifft dies auf Männer etwas stärker zu als auf Frauen.

Auch Tee wirkt sich positiv auf das Gehirn aus, bei Menschen aus Asien etwas stärker als bei Menschen aus anderen Erdteilen. Eine Tasse Tee pro Tag senke das Risiko, dement zu werden, um 11 Prozent. Und auch dieser Effekt ist bei Männern etwas stärker als bei Frauen.

Drei bis vier Tassen optimal fürs Herz

Und es gibt noch mehr Argumente für Baristas und Coffee Lovers: Die Universität Harvard hat in mehreren Untersuchungen nachgewiesen, dass moderater Kaffeekonsum mit weniger Herzkreislauf-Krankheiten sowie mit einem längeren Leben korreliert.

Bei drei bis vier Tassen Kaffee pro Tag ist der Effekt am deutlichsten. Zum Mitschreiben: Das Herzinfarkt-Risiko ist bei dieser täglichen Kaffee-Dosis tiefer, als wenn jemand keinen Kaffee trinkt.

Warum Kaffee so wirkt, konnten die Forschenden bis jetzt nicht erklären.  Ein Harvard-Autor vermutet, dass sich entzündungshemmende Stoffe im Kaffee positiv auf Herz und Kreislauf auswirken.

Kaffee kann noch mehr, wie eine Reihe von Studien zeigt. Er hilft beim Abnehmen und kann das Risiko von Hautkrebs um 20 Prozent senken,

Warum Kaffee gesund ist, ist weiterhin ungeklärt

Auch den Zusammenhang zwischen regelmässiger Kaffee-Zufuhr und einem anhaltend gesunden Gehirn versteht die Wissenschaft noch nicht. Bei Experimenten mit Mäusen hat Koffein verhindert, dass die für Alzheimer typischen Eiweiss-Plaques im Hirn gebildet werden. Andere Untersuchungen haben andere Stoffe als Alzheimer-Verhinderer ausgemacht. Ob es ein Element allein ist oder die Mischung verschiedener Elemente, ist ebenfalls ungeklärt. 

Warum Kaffee gesund ist, ist also weiterhin ein Rätsel. 

Zu viel Koffein schadet dem Körper. Daran rütteln auch alle positiven Studien der letzten Jahre nicht. Eine australische Studie bestätigt den positiven Effekt auf das Herz-Kreislauf-System, zeigt aber, dass die Wirkung ab sechs Tassen Kaffee ins Negative kippt.

Ein letzter Mythos debunked: Kaffee entwässert nicht

Entgegen der verbreiteten Meinung, dass Kaffee dem Körper Wasser entziehe, wirke er genau wie andere Flüssigkeiten, schreibt Geo. Er darf also der persönlichen Flüssigkeitsbilanz hinzugerechnet werden. Es stimmt zwar, dass er harntreibend wirkt, jedoch scheiden Kaffeetrinker*innen über den ganzen Tag gesehen nicht mehr als aus als Kaffee-Abstinente.