Diese Kantone sind betroffen Die Grippewelle rollt doch noch an

tsha/dpa

28.1.2019

Gesundheit! In diesem Jahr gibt es bisher deutlich weniger Grippefälle als 2018.
Gesundheit! In diesem Jahr gibt es bisher deutlich weniger Grippefälle als 2018.
Christina Sabrowsky/dpa

In diesem Jahr fällt die Grippewelle bisher deutlich schwächer aus als 2018. Doch nun steigt die Zahl der Krankheitsfälle stark an. 

«Grippeähnliche Erkrankungen sind schweizweit weit verbreitet», schrieb das Bundesamt für Gesundheit (BAG) in der vergangenen Woche in einem Lagebericht. Klingt dramatisch. Nur: Wer sich die Zahlen genauer ansieht, stellt schnell fest, dass die Lage in diesem Jahr bisher weitaus weniger ernst ist als zur selben Zeit im vergangenen Jahr.

So wurden in der dritten Januarwoche 2019 nur 140 Grippefälle pro 100'000 Einwohner gemeldet. Ab 68 Grippeverdachtsfällen pro 100'000 Einwohner spricht das BAG zwar von einer Epidemie. Zum Vergleich: In der zweiten Januarwoche 2018 waren bereits mehr als doppelt so viel Schweizerinnen und Schweizer von einer Grippe betroffen. «Es besteht eine gute Chance, dass die Grippewelle in dieser Saison nicht ganz so heftig wird», zitiert «Blick» Daniel Koch, den Leiter der Abteilung übertragbare Krankheiten beim BAG.

In diesem Jahr ist die Grippewelle deutlich schwächer als noch 2018.
In diesem Jahr ist die Grippewelle deutlich schwächer als noch 2018.
Grafik: BAG

In diesem Jahr seien die Grippefälle auf ein A-Virus zurückzuführen, so Koch. Dieses könne mithilfe eines Impfstoffes gut bekämpft werden; ausserdem habe die Schweizer Bevölkerung zum Teil bereits Abwehrstoffe gegen dieses Virus gebildet, da es in der Schweiz zuvor schon zirkuliert sei. 2018 hingegen habe ein B-Virus zu vielen Erkrankungen sowie einzelnen Todesfälle geführt.

Auch im 20-Jahre-Vergleich ist die aktuelle Grippewelle eher schwach ausgeprägt. Dennoch will Daniel Koch keine Entwarnung geben: «Grippewellen sind eben immer für Überraschungen gut.»

Laut BAG ist die Grippe derzeit in allen Kantonen verbreitet oder weit verbreitet.
Laut BAG ist die Grippe derzeit in allen Kantonen verbreitet oder weit verbreitet.
Bild: BAG

Verbreitet ist die Grippe derzeit in der ganzen Schweiz; laut BAG sind die folgenden Kantone besonders stark betroffen: Bern, Freiburg, Jura, Aargau, Basel-Landschaft, Basel Stadt, Solothurn, Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden, Glarus, St. Gallen, Schaffhausen, Thurgau, Zürich, Graubünden und Tessin.

So schützen Sie sich

Die Grippe schleicht sich im Gegensatz zur Erkältung nicht an, sondern kommt schlagartig. Typisch für die Grippe sind hohes Fieber und Gliederschmerzen, bei der Erkältung eher Schnupfen und Halsschmerzen ohne oder nur mit mässigem Fieber. In fünf bis sieben Tagen sollte bei beiden Krankheiten das Schlimmste vorbei sein.

Um sich vor Grippe zu schützen, rät das deutsche Robert-Koch-Institut erstens zum Abstand von den Mitmenschen, wenn möglich auch in vollen Bahnen und Bussen, und zweitens zu gründlichem Händewaschen. Das bedeutet: immer mit Seife und mindestens 20 bis 30 Sekunden lang. Die Stiftung Gesundheitswissen rät darüber hinaus, auch auf Händeschütteln und freundschaftliche Umarmungen zu verzichten. Niesen und husten sollte man am besten in Einwegtaschentücher – die man danach sofort entsorgt – oder notfalls in die Ellenbeuge.

Wer sich angesteckt hat, solle schnell zum Arzt gehen – und dann zu Hause bleiben. Wichtig ist ausserdem, viel zu trinken, so die Stiftung Gesundheitswissen. Das gleicht den Flüssigkeitsverlust durch Fieber und starkes Schwitzen aus. Die üblichen Schmerzmittel mit Wirkstoffen wie ASS (Acetylsalicylsäure) oder Ibuprofen helfen bei Kopf- und Gliederschmerzen. Darüber hinaus kann der Arzt Medikamente verschreiben, die das Fortschreiten der Erkrankung verhindern. Die wirken aber nur, wenn Betroffene sie spätestens 24 bis 48 Stunden nach Auftreten der ersten Symptome nehmen. Antibiotika helfen bei Grippe nicht.

Bilder aus der Schweiz
Zurück zur Startseite